Wer Präsenzunterricht nach den Ferien gewährleisten will, muss dafür auch etwas tun: die Schulen mit Lüftungsanlagen, zusätzlichem Personal und besserer Digitalisierung ausstatten. Pandemiefeste Schulen gibt es nicht zum Nulltarif.
Der Kultusminister macht es sich reichlich einfach mit seinem Interview. Die Lehrkräfte wissen aufgrund ihrer guten Ausbildung schließlich selbst, dass sie Kinder und Jugendliche nach der Rückkehr in den Präsenzunterricht ankommen lassen sollten und nicht überfordern dürfen. Doch für die Rahmenbedingungen sind nicht die Lehrkräfte, sondern der Minister und seine Fachleute verantwortlich,
Niedersachsens Finanzminister Hilbers gefällt sich offensichtlich in der Rolle des Sparkommissars. So sehr, dass er seinem Ministerpräsidenten und dem SPD-Koalitionspartner mal eben per Interview einen Ausgabenstopp verordnet. Mit wenigen Sätzen wischt er die Ganztagsbetreuung für die Grundschulen und zusätzliches Personal für die Kitas vom Tisch.
In die Freude über sinkende Corona-Zahlen und die Aussicht auf mehr Freiheiten im Alltag mischt sich bei vielen Menschen zu Recht die große Sorge über eine mögliche weitere Corona-Welle. Wir erleben gerade bundesweit einen sehr gefährlichen Lockerungswettbewerb der Bundesländer, obgleich es hier zwingend eines koordinierten und einheitlichen Vorgehens bedarf.
Die Streichung dieser Professur, die auch maßgeblich die inklusive Schulentwicklung in Niedersachsen evaluiert hat, ist ein fatales Signal! Inklusive Schule darf nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern muss aktiv vorangetrieben werden – dafür ist diese Professur zentral.
Nachhilfe ist keine Lösung für den psychosozialen Bedarf. Der Druck muss jetzt raus aus den Schulen. Wo möglich sollte auf Klausuren und Noten verzichtet werden. Den Kindern nach Monaten Verzicht auf Schule, Sport und Freunde jetzt auch noch mit zusätzlichem Unterricht die Ferien stehlen zu wollen, ist unverantwortlich.
„Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist klar, dass dringend in Niedersachsens Schulen investiert werden muss.“
Die Testpflicht ist überfällig, die verbindliche Einführung ohne Schaffung der Voraussetzungen ein neues Kapitel der Zermürbung aller an Schule Beteiligter. Da einige Schulen zurückmelden, sie hätten sechs Tests pro Schüler*in für die erste Woche erhalten, scheint nicht nur ein Mangel zu bestehen, sondern in erster Linie auch ein Verteilungsproblem.
„Für die Schulen ist das eine herbe Enttäuschung: Auch ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie rennt die Landesregierung den Entwicklungen an den Schulen noch immer hinterher.“
„Nur eine Woche nach der Festlegung, lediglich Lehrkräften und sonstigem Personal an Schulen Tests anzubieten, kommt jetzt die Kehrwende.“