Die Hälfte der Macht den Frauen – denn wie keine andere Partei machen wir Grünen Politik für Frauen mit Frauen. Dieser Anspruch gilt für uns sowohl beim Blick auf den Gehaltszettel als auch beim beruflichen und politischen Einfluss. Der rot-grüne Koalitionsvertrag soll dazu führen, dass die Gleichstellung nicht nur in den Kommunen gestärkt wird. Zur Stärkung von Chancengleichheit und Diversität wollen wir die Hälfte der Professuren und der Leitungsfunktionen mit Frauen besetzen, uns für Diversität in Führungspositionen einsetzen, familienfreundliche Karrierewege ermöglichen sowie den Gender-Pay-Gap schließen. Wir wollen das Professorinnen- und Professorenprogramm gegenfinanzieren und zusätzlich ein eigenes Landesprogramm einrichten. Um die gesundheitliche Versorgung und die spezifischen Bedarfe von Frauen näher zu beleuchten,
werden wir einen Frauengesundheitsbericht erstellen.
Seit Gründung des Landes Niedersachsen sind Frauen im Landtag unterrepräsentiert. Wir werden uns deshalb weiterhin für ein verfassungskonformes Paritätsgesetz einsetzen. Wir wollen Frauen mehr Wege in Politik, Parlamente und Führungspositionen eröffnen und dazu erfolgreiche Instrumente wie Mentoringprogramme stärken sowie Frauennetzwerke unterstützen. Das Niedersächsische Gleichberechtigungsgesetz (NGG) werden wir überarbeiten,
um strukturelle Benachteiligungen für Frauen im öffentlichen Dienst weiter abzubauen. Alle Gremien in landeseigenen Behörden und Betrieben wollen wir paritätisch besetzen. Über den Fortschritt soll die Landesregierung jährlich berichten. Wir wollen Frauen mehr Wege in die Wirtschaft und vor allem in Führungspositionen eröffnen.
Dazu wollen wir erfolgreiche Instrumente stärken und Frauennetzwerke unterstützen, um strukturelle Benachteiligungen abzubauen. Wir streben eine Qualifizierungsoffensive insbesondere für die bislang typisch männlich dominierten Berufsfelder an. Außerdem wollen wir durch eine gendersensible Berufsorientierung an Schulen Rollenstereotype durchbrechen und neue Wege in die Ausbildung aufzeigen. Wir machen das Handwerk für Frauen attraktiver – u.a. mithilfe familienbewusster Betriebsführung oder einer verbesserten Absicherung für den Mutterschutz auch für Selbständige. Wir unterstützen Unternehmen, öffentliche Verwaltung und Verbände dabei Frauen mit Teilhabeeinschränkungen stärker zu fördern und in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Im Kampf gegen Gewalt an Frauen werden wir die Istanbul-Konvention in Niedersachsen konsequent umsetzen. Dazu richten wir eine Koordinierungsstelle ein, um Gewaltschutz als ressortübergreifende Aufgabe zu verankern. Mit einem regelmäßigen Monitoring behalten wir die Umsetzungsschritte im Blick. Den Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen werden wir weiterentwickeln und umsetzen. Wir wollen Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser bedarfsgerecht ausbauen und finanziell besser ausstatten. Künftig wollen wir sie im niedersächsischen Gesetz über den Finanzausgleich absichern und so eine verlässliche Finanzierungsgrundlage schaffen. Auch die Täterarbeit
wollen wir stärken. Auf Bundesebene setzen wir uns für einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt ein.
Polizei und Justiz werden wir durch Weiterbildungen zum Thema Gewalt gegen Frauen noch weiter für das Thema sensibilisieren. Die Zusammenarbeit zwischen Polizeidienststellen und den örtlich verfügbaren Institutionen
zum Schutz von Frauen ist unerlässlich. Die konsequente Handhabung des Prinzips „Wer schlägt, geht“ muss mit der Weg-Weisung umgesetzt werden.