Pressemeldung Nr. 110 vom

Otte-Kinast verharmlost Bienensterben :Miriam Staudte: Schlag ins Gesicht der Imkerinnen und Imker

Otte-Kinast verharmlost das Problem, um von den negativen Einflüssen der konventionellen Landwirtschaft abzulenken: Der Einsatz von Pestiziden und monotone Agrarlandschaften ohne vielfältige Blühpflanzen schwächen das Immunsystem der Bienen, sodass die Varroa-Milbe leichtes Spiel hat.

Darum geht’s

Die niedersächsische Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat pressewirksam den Ministeriumshonig verkostet und dabei behauptet, wir wären "weit entfernt vom Bienensterben."

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin

„Alle Welt ist besorgt um das Bienensterben, doch die eigentlich zuständige Ministerin Otte-Kinast gibt fatalerweise Entwarnung. Die Aussage von ihr, man sei ‚weit entfernt vom Bienensterben‘ entbehrt jeder Grundlage und ist ein Schlag ins Gesicht der Imkerinnen und Imker, die seit Jahren mehr und mehr Bienenvölker verlieren. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht und die Zahl der Hummeln, Bienen und Schmetterlinge geht massiv zurück. Merkwürdig mutet es auch an, dass die Ministerin ‚stolz‘ auf den Imkerbonus ist – den jedoch ihr Amtsvorgänger Christian Meyer eingeführt und Rot-Grün etabliert hat.“

„Otte-Kinast verharmlost das Problem, um von den negativen Einflüssen der konventionellen Landwirtschaft abzulenken: Der Einsatz von Pestiziden und monotone Agrarlandschaften ohne vielfältige Blühpflanzen schwächen das Immunsystem der Bienen, sodass die Varroa-Milbe leichtes Spiel hat. Auch das übermäßige Düngen trägt zur Artenarmut auf Grünland bei.“

Zum Hintergrund

Über die Hälfte der Wildbienenarten ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht. Die Zahl der auch für die Landwirtschaft wichtigen Bestäuber wie Hummeln, Bienen oder Schmetterlinge geht teilweise um bis zu 80 Prozent zurück. Experten nennen dafür vor allem Gifte in der Landwirtschaft und das Ausräumen der Landschaft von Hecken, Gehölzen und Rückzugsmöglichkeiten als Hauptursache. Mit einer großen Anfrage, die im August-Plenum behandelt wird, fordern die Grünen daher entschiedene Maßnahmen gegen das Insektensterben ein. 

Der sogenannte ‚Imkerbonus‘ wurde unter Rot-Grün eingeführt: 100 Euro extra gibt es pro Hektar, wenn Landwirte Blühstreifen anlegen und dabei mit örtlichen Imkern kooperieren.

Zurück zum Pressearchiv