Pressemeldung Nr. 85 vom

Atomausstieg beschleunigen:Miriam Staudte: Atomkraftwerk Emsland früher vom Netz nehmen!

Das Atomkraftwerk Emsland kann und sollte anderthalb Jahre früher abgeschaltet werden! Es ist energiepolitischer Irrsinn, dass dieses AKW noch immer mit Volldampf läuft. Atomenergie verstopft unsere Netze.

© Fotolia

Darum geht’s

Die Grünen im Landtag fordern, die aktuelle Novelle des Atomgesetzes zu nutzen und Atomkraftwerke in windreichen Gebieten früher abzuschalten. Denn im Norden bremsen Atomkraftwerke die erneuerbaren Energien aus.

Die GroKo im Landtag hat sich bislang davor gedrückt, sich zu einem entsprechenden Antrag der Grünen zu positionieren.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin

„Das Atomkraftwerk Emsland kann und sollte anderthalb Jahre früher abgeschaltet werden! Es ist energiepolitischer Irrsinn, dass dieses AKW noch immer mit Volldampf läuft. Atomenergie verstopft unsere Netze. In der Folge müssen Windenergieanlagen in großem Umfang abgeschaltet werden und das kostet die Stromkunden sehr viel Geld.“  

„Die Bundesregierung muss die Übertragung fremder Reststrommengen stoppen. Reststrommengen von bereits stillgelegten AKWs dürfen in keinem Fall auf AKWs in Gebieten mit Netzengpässen verschoben werden – gegen solchen Unsinn müssen sich Ministerpräsident Weil und sein Stellvertreter Althusmann gemeinsam mit Umweltminister Olaf Lies bei der Groko in Berlin einsetzen!“

Zum Hintergrund

Eine aktuelle Emnid-Umfrage bestätigt: 59 Prozent der Deutschen sind dafür, die laufenden Atomkraftwerke früher abzuschalten als derzeit geplant, selbst wenn dafür Entschädigungen an die Betreiber gezahlt werden müssen.

Das Atomkraftwerk Emsland in Lingen liegt im sogenannten „Netzengpassgebiet“, wo die Netzkapazitäten zum Abtransport von Windenergie fehlen. Während das Atomkraftwerk uneingeschränkt weiter Strom produzieren darf, werden Windenergieanlagen in Folge von Netzengpässen abgeschaltet. Allein der Netzbetreiber TenneT hat im vergangenen Jahr eine Milliarde Euro für Netzstabilisierende Maßnahmen gezahlt, die Kosten tragen Verbraucherinnen und Verbraucher über die Stromrechnung.

Der Bundestag berät aktuell über eine Novelle des Atomgesetzes, Anlass ist die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Entschädigung der Atomkonzerne für den schwarz-gelben Atomausstieg von 2011.

Zurück zum Pressearchiv