Pressemeldung Nr. 13 vom

Grüne lehnen Erdgasförderung in der Nordsee weiterhin ab:Klimapolitischer Irrweg mit unverhältnismäßigen Risiken

Die Erschließung weiterer Erdgasvorräte in der Nordsee kann kurzfristig keinen Beitrag leisten, unsere Abhängigkeit von fossilen Energielieferungen aus Russland zu verringern. Genehmigung und Bauphase werden mehrere Jahre dauern, bevor dort Gas fließen könnte. Für den kritischen nächsten Winter hilft das überhaupt nicht.

Darum geht’s

Umweltminister Lies plant eine energiepolitische Kehrtwende. Erst vor wenigen Monaten sprach sich der Landtag einhellig gegen die geplante Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum aus. Nun will die Landesregierung das Projekt von One Dyas neu bewerten, wie Umweltminister Lies erklärt. Die Grünen lehnen die geplanten Bohrungen im Nationalpark Wattenmeer vor Borkum weiterhin ab. 

Das sagen die Grünen

Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin:

Die Erschließung weiterer Erdgasvorräte in der Nordsee kann kurzfristig keinen Beitrag leisten, unsere Abhängigkeit von fossilen Energielieferungen aus Russland zu verringern. Genehmigung und Bauphase werden mehrere Jahre dauern, bevor dort Gas fließen könnte. Für den kritischen nächsten Winter hilft das überhaupt nicht. Stattdessen würden neue Infrastrukturen für klimaschädliche fossile Energie für lange Zeit zementiert.

SPD und CDU in Niedersachsen legen den fossilen Rückwärtsgang ein und fordern ein Revival von Fracking und Bohrungen im sensiblen Ökosystem Nordsee. Kurzfristig unabhängig machen wir uns nur mit Energiesparen und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Doch hier kann sich SPD/CDU-Koalition auf nichts Entscheidendes einigen: Weder auf eine akut beschleunigte Wärmewende, mehr Windenergieflächen oder eine Solaroffensive auf allen Landesgebäuden. Eine Solarpflicht für Neubauten wäre sofort umsetzbar, ist jedoch bis 2025 aufgeschoben.

Meta Janssen-Kucz, Abgeordnete aus Leer/Borkum:

Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland ist für die Landesregierung Anlass, alle Risiken und Gefahren für Natur und Bevölkerung bei einer Gasförderung im Watt über Bord zu werfen. Sie waren zu Recht Grundlage für den einhelligen Landtagsbeschluss gegen einen weiteren Freifahrtschein für Eingriffe ins UNESCO Weltnaturerbe Nationalpark Wattenmeer. Dies wäre ein fataler Irrweg mit unverhältnismäßigen Risiken für die Inseln, das Wattenmeer und das Klima.

Wir fordern SPD und CDU auf, Kurs zu halten und wie geplant gegen das Erdgasprojekt von One Dyas zu klagen. Sonst rennen wir von einer fossilen Abhängigkeit in die nächste und die Auswirkungen des Klimawandels an der Küste und auf den Inseln verschärfen sich noch schneller und drastischer.

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