Statement :Grüne: Vor Borkum setzt Deutschland seine Glaubwürdigkeit beim Einsatz für Klima- und Naturschutz aufs Spiel
Wer das Wattenmeer schützen will, darf es nicht den Gaskonzernen ausliefern. Mit Gasbohrungen vor Borkum setzt Deutschland seine Glaubwürdigkeit beim Einsatz für Klima- und Naturschutz aufs Spiel.
Das Bundeskabinett hat einem Abkommen mit den Niederlanden zu Gasbohrungen vor Borkum zugestimmt. Gerichtsurteile zur geplanten Gasförderung stehen noch aus. Dazu sagt Britta Kellermann, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:
Wir haben in Deutschland keine Gasmangellage mehr. Bundeswirtschaftsministerin Reiche hat erst gestern die Gasversorgung für sicher erklärt. Offensichtlich hat die Ministerin das einen Tag später schon wieder vergessen. Deutschland braucht die Gasbohrungen vor Borkum nicht. Ohne Not und noch bevor wichtige Gerichtsurteile gefällt sind, opfert die Bundesregierung das Wattenmeer dem Gewinnstreben fossiler Energiekonzerne. Das ist unverantwortlich und ein fatales Signal.
Die Bundesregierung rollt damit der Gas-Lobby den roten Teppich aus – und das in unmittelbarer Nähe zum Wattenmeer, einem der sensibelsten Ökosysteme Europas. Die Bundesregierung ignoriert, dass sie einen Präzedenzfall für weitere Eingriffe schafft. Wer das Wattenmeer schützen will, darf es nicht den Gaskonzernen ausliefern. Mit Gasbohrungen vor Borkum setzt Deutschland seine Glaubwürdigkeit beim Einsatz für Klima- und Naturschutz aufs Spiel.