Pressemeldung Nr. 26 vom

Grüne schlagen Förderprogramm für Umstieg auf Alternativen zur herkömmlichen Schweinemast vor

Es geht uns um die Verringerung der Schweinebestände, nicht um eine Verringerung der Bauernhöfe. Grade diese wollen wir mit unserem Antrag finanziell unterstützen, wenn sie auf andere landwirtschaftliche Bereiche umsteigen. Zur Zeit erleben wir einen beispiellosen Strukturbruch, bei dem grade die kleinen Betriebe dauerhaft der Landwirtschaft den Rücken kehren.

Darum geht´s

Die Grüne Landtagsfraktion will mit einen Entschließungsantrag Schweine haltende Betriebe beim Umstieg auf landwirtschaftliche Alternativen unterstützen. Ziel ist ein nachhaltiger Abbau der Schweinebestände bei gleichzeitigem Erhalt landwirtschaftlicher Betriebe. Damit soll auf die verändere Marktsituation nach den Ausbruch des ASP sowie auf das Corona-Geschehen reagiert werden. Zudem erlebt Deutschland derzeit den stärksten inländischen Nachfragerückgänge nach Schweinefleisch, seit Beginn der Aufzeichnung vor über 30 Jahren.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin:

„Es geht uns um die Verringerung der Schweinebestände, nicht um eine Verringerung der Bauernhöfe. Grade diese wollen wir mit unserem Antrag finanziell unterstützen, wenn sie auf andere landwirtschaftliche Bereiche umsteigen. Zur Zeit erleben wir einen beispiellosen Strukturbruch, bei dem grade die kleinen Betriebe dauerhaft der Landwirtschaft den Rücken kehren. Dies befördert nicht nur Fehlentwicklungen in der Agrarstruktur, sondern ist häufig auch mit großen persönlichen Schicksalen verbunden. Wenn die Landwirtschaftsministerin ihre im letzten Jahr gezeigte Anteilnahme an der Situation der Ferkelhalter erst meint, muss es eine konstruktive Auseinandersetzung über den vorliegenden Antrag geben. Nicht nur die fehlenden Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch machen den Handlungsbedarf sichtbar. Auch der im letzten Jahr um ein Kilo gesunkene pro Kopf Verbrauch in Deutschland zeigt, dass wir eine sozialverträgliche Reduzierung der Schweinebestände brauchen. Es wird keine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau geben.

Hintergrund

Aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg und Sachsen im Spätsommer 2020, haben viele Länder außerhalb der EU Importbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch erlassen. Gleichzeitig sorgten Corona-Ausbrüche in deutschen Schlachthöfen für einen zeitweise rund 1 Mio. Tiere umfassenden „Schweinestau“, der auf die Schlachtpreise drückte.

Weil zudem der innerdeutsche pro Kopf Verbrauch von Schweinefleisch erneut gesunken ist, (um 940 gr im Vergleich zum Vorjahr) gibt es mittlerweile ein Überangebot an Schweinen, insbesondere auch in Niedersachsen.

Aßen die Deutschen im Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2010 noch 40 kg Schweinefleisch pro Jahr, geht dieser Wert seit Jahren zurück und lag 2020 noch bei 32,8 kg. Der Schweinebestand in Niedersachsen bewegt sich jedoch seit langem auf einem gleichbleiben hohen Niveau, wohingegen die Zahl der Betriebe jedes Jahr zurückgeht.

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