Statement:Grüne: Pflegenotstand nicht auf Kosten der Beschäftigten beheben

„Die Pflegefachkräfte müssen wieder ausbaden, was die Politik seit langem versäumt hat. Seit Monaten arbeiten die Pflegenden über dem Limit, sie bekommen die Corona-Pandemie erneut hart zu spüren.“

Die Landesregierung hat angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen per Verordnung die mögliche Arbeitszeit für Pflegende auf 12 Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich heraufgesetzt. Dazu sagt Meta Janssen-Kucz, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

„Die Pflegefachkräfte müssen wieder ausbaden, was die Politik seit langem versäumt hat. Seit Monaten arbeiten die Pflegenden über dem Limit, sie bekommen die Corona-Pandemie erneut hart zu spüren. Die angespannte Lage in der Pflege ist nicht erst seit Corona bekannt. Spätestens aber im Frühjahr beim ersten Hochschnellen der Infektionszahlen wären neben Applaus und dem dann nach Monaten endlich gezahlten Sonderbonus schnell mehr Aktivitäten nötig gewesen. Wir brauchen dringend mehr Personal und Entlastung für die vorhandenen Fachkräfte in der Pflege.

Das lässt sich natürlich nicht über Nacht herbeizaubern. Als Sofortmaßnahme fordern wir, das Freiwilligenregister umgehend zu aktivieren und schnell Freiwillige aus Pflegefachberufen, die derzeit nicht aktiv sind, zu gewinnen und zu qualifizieren.  Dafür brauchen die Krankenhäuser umgehend zusätzliche Stellen. Eine wirksame Maßnahme ist auch, die Pflegefachkräfte schnell von allen Tätigkeiten zu entlasten, die nicht zu den Kernaufgaben gehören; etwa Verwaltungsaufgaben oder Essensversorgung der Patienten. Wenn die Gesundheitsministerin nun einfach nur die zulässige Arbeitszeit erhöht, verschärft sie die Lage der Beschäftigten in unverantwortlicher Weise.“

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