Statement:Grüne: Infektionsausbruch mit Ansage - Arbeitsmigranten schützen, testen und impfen

Seit Beginn der Corona-Pandemie verweigert die Landesregierung einen konsequenten Gesundheitsschutz bei Arbeitsmigrantinnen und – migranten. Anstatt den schwer arbeitenden Menschen verpflichtend Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen, werden hier beim Infektionsschutz weiter beide Augen zugedrückt und die Menschen in Arbeitsquarantäne gezwungen.

Angesichts eines größeren Ausbruchs an Covid-19-Infektionen unter Erntehelferinnen und Erntehelfern auf einem Spargelhof im Landkreis Diepholz sagt Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

Die neusten Ausbrüche unter Erntehelferinnen und Erntehelfern im Landkreis Diepholz waren quasi Infektionsausbrüche mit Ansage. Seit Beginn der Corona-Pandemie verweigert die Landesregierung einen konsequenten Gesundheitsschutz bei Arbeitsmigrantinnen und – migranten. Anstatt den schwer arbeitenden Menschen verpflichtend Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen, werden hier beim Infektionsschutz weiter beide Augen zugedrückt und die Menschen in Arbeitsquarantäne gezwungen. Allein bei der Spargelernte tragen die Spargelstecher, die  die Knochenarbeit erledigen, dazu bei, dass jährlich Millionenumsätze erwirtschaftet werden. So wurden 2019 bundesweit über 130.000 Tonnen Spargel im Wert von ca. 845 Millionen geerntet. Doch für den Gesundheitsschutz ist kein Euro übrig. Das ist beschämend.

Wir brauchen die Einzelzimmer-Pflicht und feste Kleingruppenstrukturen bei der Arbeit und der Fahrt zu den Feldern, um eine Massenquarantäne von über 1.000 Menschen zukünftig zu verhindern. Außerdem bedarf es täglicher Testungen und auch die Aufnahme dieser gefährdeten Gruppe in die laufenden Impfungen. Dies ist zum Schutz der hart arbeitenden Saisonarbeitskräfte, aber auch zum Schutz der Gesamtgesellschaft notwendig. Kommt es zu lokalen Ausbrüchen , treffen die lokalen Beschränkungen der Notbremse alle gesellschaftlichen Bereiche. Wir schließen uns der Forderung der Wissenschaft an, Infektionen endlich berufsgruppenspezifisch zu erfassen.  Dann hätte die Groko schon längst schwarz auf weiß, dass die Arbeitsmigrantinnen und – migranten besonders gefährdet sind und wir ihren Schutz in den Vordergrund stellen müssen.

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