Gesundheitsmonitoring Asse wirft weitere Fragen auf
Das Gesundheitsmonitoring für Beschäftigte und ehemalige Beschäftigte des Atommülllagers Asse wirft nach Ansicht des Grünen-Fraktionsvorsitzenden Stefan Wenzel weitere Fragen auf. So bleibe offen, ob die zur Auswertung eingereichten Dosimeter tatsächlich von den Beschäftigten getragen wurden.
Das heute (Donnerstag) vorgestellte Gesundheitsmonitoring für Beschäftigte und ehemalige Beschäftigte des Atommülllagers Asse wirft nach Ansicht des Fraktionsvorsitzenden der Landtagsgrünen Stefan Wenzel weitere Fragen auf. So bleibe offen, ob die zur Auswertung eingereichten Dosimeter tatsächlich von den Beschäftigten getragen wurden. Aussagen von ehemaligen Beschäftigten ließen vermuten, dass in einigen Fällen die Dosimeter in der Schublade lagen, während die Beschäftigten im Bergwerk arbeiteten. "Wenn man unbenutzte Dosimeter zur Auswertung geschickt hat, waren geringe Belastungswerte vorprogrammiert", sagte der Grünen-Politiker.
Unklar sei auch, ob in dem Gesundheitsmonitoring wirklich alle Arbeiter von Fremdfirmen erfasst wurden, da viele Tätigkeiten in der Asse nicht von festangestellten Mitarbeitern der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) beziehungsweise des Helmholtz-Zentrums erledigt worden seien, sondern von beauftragten Dienstleistungsunternehmen.
"Insgesamt müssen die Ergebnisse vor dem Hintergrund der erhöhten Zahl von Leukämieerkrankungen in der Samtgemeinde dringend auf Plausibilität geprüft werden", forderte Wenzel. Festzuhalten sei, dass jede zusätzliche Strahlenbelastung das Krebsrisiko erhöhe.
Misstrauisch machen müsse auch die Tatsache, dass der ehemalige Betreiber die Personalakten erst mit großer zeitlicher Verzögerung an das Bundesamt für Strahlenschutz ausgeliefert hat. "Es muss ausgeschlossen werden, dass hier eine Sichtung und eine Filterung kritischer Krankenakten erfolgt ist", sagte der Grünen-Politiker.
Wenzel geht davon aus, dass sich der Untersuchungsausschuss Asse das Gesundheitsmonitoring im Detail vorstellen lässt.