Pressemeldung Nr. 7 vom

TBC-Fälle im Schlachthof Emstek:Eva Viehoff: Land muss sich schützend hinter die Beraterin stellen

„Das ist ein höchst seltsames Verhalten des Betriebes. Eigentlich hätte der Arbeitgeber im Rahmen seiner gesetzlichen Fürsorgepflicht mehr als nur mündlich über die Gefahren der gefährlichen Lungenkrankheit aufklären müssen.“

Darum geht’s

Die im Auftrag des Landes Niedersachsen tätige Mitarbeiterin der Beratungsstelle für mobile Beschäftigung wurde vom Schlachtbetrieb Vion im Landkreis Cloppenburg angezeigt. Sie hatte Flugblätter verteilt, um die Beschäftigten über die Ansteckung von Lungenkrankheiten zu informieren. Mit einer Anfrage wollen die Grünen von der Landesregierung wissen, was genau sich zugetragen hat und ob sie die vom Schlachtbetrieb getroffenen Maßnahmen für ausreichend ansieht.

Das sagen die Grünen

Eva Viehoff, arbeitsmarktpolitische Sprecherin

„Das ist ein höchst seltsames Verhalten des Betriebes. Eigentlich hätte der Arbeitgeber im Rahmen seiner gesetzlichen Fürsorgepflicht mehr als nur mündlich über die Gefahren der gefährlichen Lungenkrankheit aufklären müssen. Dass nun diese Aufgabe von Dritten übernommen wird, dafür sollte der Schlachthof der Beraterin danken und sie nicht für ihr verantwortungsbewusstes Verhalten wegen Hausfriedensbruchs anzeigen.“

„Das Land muss sich hinter die Beraterin stellen und ihr den Rücken stärken. Die fleischverarbeitende Industrie fällt leider immer wieder negativ auf. Auch die aktuelle Anzeige verstärkt erneut den Eindruck, dass sich einige Betriebe jenseits vom Arbeitsschutz und Arbeitsrecht aufhalten und dabei nicht gestört werden wollen. Das dürfen wir nicht durchgehen lassen.“

Zum Hintergrund

Mitte Dezember war ein Schlachthof-Mitarbeiter an TBC gestorben; insgesamt hatte es 60 Verdachtsfälle gegeben. Der Betrieb störte sich u.a. daran, dass die Beraterin die Flugblätter auf dem Parkplatz des Werksgeländes verteilte.

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