Pressemeldung Nr. 9 vom

Besser in Prävention und Weidetierprämie investieren:Christian Meyer: Umweltminister hat sich bei Wolfsjagd verrannt

„Umweltminister Olaf Lies hat sich bei der Jagd nach dem Rodewalder Wolf verrannt: Er wollte unbedingt einen Wolf erlegen, koste es was es wolle.“

Darum geht‘s

In der Antwort auf eine Anfrage der Grünen Fraktion beziffert das Land den Aufwand zur Jagd auf den Rodewalder Wolfsrüden mit "überschlägig 1,25 Mio. Euro". Das Umweltministerium bestätigt erstmals auch den Einsatz eines international tätigen Fallenstellers. Der vom Rodewalder Wolf direkt bisher verursachte Schaden an drei Rindern beträgt hingegen 544 Euro.

Das sagen die Grünen

Christian Meyer, Fraktionsvize und naturschutzpolitischer Sprecher

„Umweltminister Olaf Lies hat sich bei der Jagd nach dem Rodewalder Wolf verrannt: Er wollte unbedingt einen Wolf erlegen, koste es was es wolle. Ohne Ausschreibung wurde im Januar 2019 als Dienstleister ein südeuropäischer Trapper mündlich beauftragt Kastenfallen im Rodewalder Revier aufzustellen. Dieser ist weiterhin im Einsatz. Zusätzlich wurden an mindestens 37 Einsatztagen Polizeibeamte aus Nienburg zur Suche nach dem Wolf herangezogen. Dabei ist höchst fraglich, ob der Rodewalder Rüde überhaupt weiterhin für ernsthafte Schäden bei Nutztieren, insbesondere Rindern, sorgt. Damit ist fraglich, ob die Abschussbegründung also sachlich falsch ist. Der letzte nachgewiesene Riss ist über 6 Monate alt. Der Schaden für die drei Risse beträgt laut Landesregierung 544 Euro. Gleichzeitig stapeln sich beim Land die Anträge von Landwirten auf Herdenschutz und Prävention. Minister Lies sollte daher die erfolglose und teure Wolfsjagd abblasen und seine Energie in die Bewilligung der vielen Anträge von Landwirten für Schutzmaßnahmen stecken. Überfällig ist auch eine Weidetierprämie, wie sie der Bundesrat vorigen Freitag beschlossen hat.

Die von Minister Lies herbeigesehnte Neuregelung im Bund lehnen wir ab. Sie verstößt gegen Europarecht. Zugleich baut sie auf dem jagdlichen Reviersystem auf und sorgt damit vor allem für zusätzliche Bürokratie und Rechtsunsicherheit statt Rechtsklarheit.“

Hintergrund

In der Antwort auf eine Anfrage der Grünen bestätigt das Umweltministerium erstmals, dass seit Januar 2019 als unbekannter Dienstleister „ein mit dem Fang von Großraubtieren erfahrener südeuropäischer Trapper ist“. Ein schriftlicher Vertrag wurde erst im Mai 2019 unterschrieben.

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