Pressemeldung Nr. 371 vom

Wenzel: Ermüdungserscheinungen an hochsensiblen Reaktorbauteilen müssen geprüft werden:Atomkraftwerk Stade: Grüne fordern Untersuchung des Reaktordruckbehälters

Die Grünen im Landtag zeigen sich verwundert, dass das Unternehmen EON keine Materialprüfung beim Reaktordruckbehälter des ehemaligen Atomkraftwerks Stade vornehmen will.

Die Grünen im Landtag zeigen sich verwundert, dass das Unternehmen EON keine Materialprüfung beim Reaktordruckbehälter des ehemaligen Atomkraftwerks Stade vornehmen will. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Stefan Wenzel, forderte Umweltminister Hans-Heinrich Sander auf, eine Prüfung des alten Reaktordruckbehälters des Atomkraftwerkes Stade bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin (BAM) in Auftrag zu geben.

"Der Reaktordruckbehälter des AKW Stade war in der ersten Hälfte der 90er Jahre Gegenstand intensiver Untersuchungen. Dabei wurde festgestellt, dass der Sicherheitsnachweis für den Reaktordruckbehälter nicht vollständig war. Als Hauptproblem wurde identifiziert, dass die Neutronenversprödung des Werkstoffes der zentralen Rundnaht weiter fortgeschritten war, als bisher angenommen", sagte Wenzel.

Diese Themen seien nie vollständig geklärt worden. Die Gutachterorganisation, die die o.g. Untersuchungen seinerzeit durchgeführt habe, wurde von der weiteren Begutachtung ausgeschlossen, so Wenzel. Das AKW Stade ist nun seit Jahren stillgelegt. "Untersuchungen des Reaktordruckbehälters mit dem Ziel, den Werkstoffzustand festzustellen, könnten wichtige Erkenntnisse über die Wirkung von Versprödungsmechanismen unter völlig realistischen Bedingungen liefern. Dies könnte für die Sicherheit bei anderen Atomkraftwerken von Bedeutung sein", so Wenzel.

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