Tanja Meyer: Rede zur Notfallversorgung in Niedersachsen

Rede TOP 3: Im Notfall richtig versorgt – Notfallversorgung in Niedersachsen nachhaltig entlasten und neu ausrichten (Antrag SPD/Grüne)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Präsidentin, liebe Alle,

gerade haben wir viel von der Notwendigkeit, aber auch den Herausforderungen der Krankenhausreform gehört. Die Akut- und Notfallversorgung ist ein Baustein dessen und dabei von besonderer Bedeutung. Denn gerade, wenn sich etwas in der die Notfallversorgung ändert, löst dies verständlicherweise Ängste bei den Menschen aus.

Oft suggeriert die Nähe eines kleinen Krankenhauses mit Notaufnahme eine nur vermeintliche Sicherheit – die aber im Endeffekt gar nicht da ist. Ganz im Gegenteil, wir haben in Deutschland leider nach wie vor bei Notfällen eine zu hohe Anzahl vermeidbarer Todesfälle und auch Langzeitfolgen. Und das liegt auch daran, dass die nahe Versorgung eben nicht immer die qualitativ und bedarfsgerecht passende ist.

Genau deshalb ist es entscheidend, dass wir die Menschen auch bei diesen anstehenden Veränderungsprozessen in der Gesundheitsversorgung mitnehmen, ihnen Ängste nehmen und vor allem, ihr Vertrauen gewinnen, dass sie gerade im Notfall - aber auch ansonsten - immer gut versorgt sind, und zwar im ganzen Flächenland Niedersachsen.

Genau dafür müssen wir alle Sektoren der Notfallversorgung besonders genau in den Blick nehmen und verzahnt mit der Krankenhausreform hier die notwendigen Veränderungen anstoßen. Hier setzt dieser Antrag an.

Im Fokus steht die Schaffung guter Strukturen, mit einer guten Mischung aus Zentralisierung und Dezentralisierung.

Wir müssen auch hier, die allein demographisch bedingt weniger werdenden Fachkräfte mit ihrer hohen Fachkompetenz für die Versorgung im Notfall gezielt einsetzen. Dazu gehört als Schlüsselrolle, der Einsatz in den Leitstellen. Im Rettungsdienst wie auch im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst müssen die eingehenden Fälle vom Fachpersonal richtig eingeschätzt werden, um die Kanalisierung in die richtige Versorgungsebene zu gewährleisten.

Zu den erforderlichen Strukturen gehört dazu noch der Aufbau Integrierter Notfallzentren (INZ), insbesondre auch für Kinder und Jugendliche (KINZ). Diese werden gemäß Krankenhausreform in den entsprechenden Leveln der Krankenhäuser aufgebaut und ggf. regional durch weitere ergänzt, um überall im Flächenland eine Erreichbarkeit zu ermöglichen.

Ergänzend wird es eine wichtige Rolle spielen, die zur Verfügung stehend Bausteine regional spezifisch, klug zu nutzen: Von Gemeindenotfallsanitäter*innen, über die Nutzung von telemedizinische Angeboten bis hin zur Einbindung ambulanter Pflegedienste. Und vieles weiteres wird sich hier in Modellregionen weiterhin entwickeln.

Wir schließen mit der Reform der Notfallversorgung also an die Krankenhausreform an: Qualität und Erfahrung ist auch im Notfall entscheidend für das ggf. auf dem Spiel stehende Überleben der Patient*innen. Das müssen wir überall im Land gut erklären, damit den Menschen Ängste genommen werden!

Lassen Sie uns zusammen – mit den Fachexpert*innen - daran arbeiten, dass wir die notwendige Reform des Gesundheitswesens gemeinsam gestalten. Für gesunde und lang lebende Menschen überall hier in Niedersachsen!

 

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