Swantje Schendel: Rede zu Sprach-Kitas

TOP 12: Bundesprogramm „Sprach-Kitas: weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ fortsetzen (Antrag CDU)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleg*innen,

Sprache ist der Schlüssel: Durch sie erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an.
Sprachliche Kompetenzen haben einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg.

Sprach-Kitas leisten daher aus unserer Sicht einen wichtigen Anteil bei der Weiterentwicklung einer inklusiven Pädagogik.
Wir teilen also die Ansicht über die Wichtigkeit der Sprach-Kitas.

Aber liebe Kolleg*innen der CDU-Fraktion,

ich wundere mich dennoch sehr über Ihren Antrag, der mir vorkommt, als hätte er ein paar Monate in der Schublade gelegen. Vielleicht lesen Sie die Presse ja sehr selektiv, deshalb hier einmal deutlich: Unsere Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat als eine ihrer ersten Amtshandlungen entschieden, dass das Land Niedersachsen für die Weiterfinanzierung der „Sprach-Kitas“ sorgen wird und diese wichtige Säule der frühkindlichen Sprachförderung erhalten bleibt!

Und sie hat auch klargestellt: Die Verträge der entsprechenden Fachkräfte können und sollen unbedingt verlängert werden.

Sie fordern heute, allen betroffenen Fachkräften eine Weiterbeschäftigung in Aussicht zu stellen. In den sozialen Medien kann mach bereits sehen, wie diese ihr Bleiben mit den Kolleg*innen feiern. Die Planungssicherheit, die Sie fordern, hat die Kultusministerin bereits längst hergestellt.

Zum Bund: Ein Sonderprogramm endet - soweit ein normaler Gang- und dennoch bedeutet das eben nicht, dass die Ampel-Koalition sich hier aus der Verantwortung nimmt. Für die Fortführung der Sprach-Kitas bis Mitte 2023 sind im Bundeshaushalt bereits knapp 140 Millionen Euro eingeplant und beschlossen. Der Erhalt der Sprach-Kitas wird damit bis zur Umsetzung des Kita-Qualitätsgesetzes gesichert.

Natürlich wünschen auch wir uns eine langfristige Beteiligung des Bundes bei der Finanzierung der Sprachbildung, aber seien Sie so ehrlich - dafür hat die Unionsgeführte Regierung mit einem Sonderprogramm ja auch nicht gesorgt.

Daher ist es jetzt richtig, dass die Ampel das Sonderprogramm nun in eine Regellösung überführen wird. Allein in den nächsten beiden Jahren werden insgesamt 4 Milliarden Euro durch das Kita-Qualitätsgesetz in die Frühkindliche Bildung fließen – auch in die Sprachbildung!

Die Länder werden dabei verpflichtet sein, dieses Geld mehrheitlich in vorrangige Handlungsfelder – unter anderem die Sprachbildung – zu investieren.

Sehr geehrte Kolleg*innen,

unsere Kultusministerin und die niedersächsische Landesregierung nehmen die Verantwortung für die frühkindliche Bildung an, statt die Pflicht nur auf den Bund zu schieben.

  • Wir setzen die Sprachförderung in niedersächsischen Kitas fort,
  • wir sichern Berufsperspektiven für Fachkräfte und
  • wir sichern die Teilhabe- und Bildungschancen aller Kinder in den Kitas.

Der Antrag der CDU-Fraktion ist somit hinfällig.

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