Rede Volker Bajus: Landeshaushalt 2017/2018 – Schwerpunkt Kultur

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

auch meinerseits zunächst einmal herzlichen Dank an die Mitarbeiter*innen des Ministeriums und an die Ministerin. Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss. Über viele Dinge sind wir uns ja häufig einig. Kritik an unserer Arbeit, soweit sie denn konstruktive Ziele verfolgt, ist uns stets willkommen.

Der größte Dank gilt aber allen Kulturschaffenden im Lande. Sie machen unser Land bunter, schöner und reicher.

Gerade in den letzten Monaten, als es darum ging Geflüchtete aufzunehmen, hat sich der Kulturbereich - mitunter vorneweg - als besonders flexibel und einfallsreich erwiesen. Mit neuen Projektideen und Formaten wurden und werden in kürzester Zeit dialogische, vermittelnde und integrative Angebote gemacht. Diese dienen dazu, die sprachlichen und kulturellen Barrieren zu überwinden und führen zu einem besseren gegenseitigen Verständnis.

Viele Angebote dienen im besonderem auch der kulturellen Teilhabe von Geflüchteten. Dieses wird mit einem Sonderprogramm zur kulturellen Integration vom Land gefördert. Beispielhaft sei hier das vorbildliche Projekt „Welcome Board“ des Musiklands Niedersachsen und des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur genannt, mit dem geflüchteten Musiker*innen Betätigungsmöglichkeiten in unserer Musikszene vermittelt wird.

Der Reflexion zur Weiterentwicklung dieser wichtigen Integrationsarbeit dient die vorrauschauend vom MWK ins Leben gerufene Dialogreihe Cross Culture.

Anrede,

Gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und grassierender Verunsicherung von Teilen der Bevölkerung ist es wichtig, dass wir Räume haben, in denen Gesellschaft Traditionen pflegen, aber auch kritisch reflektieren und sich ab und an auch neu erfinden kann.

Gerade in Zeiten gesellschaftlichen Wandels hat daher die Förderung von Kunst und Kultur eine besondere Bedeutung. Kunst und Kultur sind tragende Fundamente einer demokratischen, vielfältigen und offenen Gesellschaft.

Kulturpolitik ist daher nicht freiwillige, im Zweifel verzichtbare Aufgabe, sondern Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Und daher ist es gut angelegtes Geld, dass wir in die Kulturförderung stecken. In diesem Sinne ist es erfreulich, dass wir den Kulturetat in fünf Jahren überproportional von knapp 198 Millionen auf über 235 Millionen steigern konnten.

Das ist auch notwendig, denn es gibt weiterhin viel zu tun. Dafür gibt es zum Beispiel die unterschiedlichen Programme zur Förderung der kulturellen Teilhabe, namentlich der Musik- und der Kunstschulen, die wir weiter ausbauen werden. Oder das neue Kubi-Regio Programm mit der wir die kulturelle Bildung im ländlichen Raum stärken. Auch unser Investitionsprogramm für kleine Kulturträger, über das wir vorgestern bereits diskutiert haben, zielt auf den ländlichen Raum.

Anrede

Besonders freue ich mich, dass es neben der Förderung für die freien Theater auch in diesem Jahr wieder mehr Geld für die kommunalen und auch für die Landes-Theater gibt.

Anrede,

Richtig ist es auch, dass wir die Grundfinanzierung der freien Kultur, der Kulturverbände ordentlich anheben. Wer gute Kultur will, muss auch in die Strukturen investieren. Nur von Projekten kann niemand leben. Deswegen war und ist es richtig, dass wir weitere Verbände in die institutionelle Förderung aufgenommen haben. Ausdrücklich erwähnen möchte ich die LAG Medien und Film, die unter anderem mit ihrem Programm „Mobiles Kino“, Filme auch im den ländlichen Raum bringt und dabei selbst Scheunen zu Vorführsälen macht. Die LAG engagiert sich außerdem insbesondere für die Medienkompetenz junger Menschen.

Anrede,

Rot-grüne Kulturpolitik bringt unser Land weiter nach vorne. Wir stellen uns den aktuellen Fragen und Herausforderungen, damit Niedersachsen lebens- und liebenswert bleibt.

Vielen Dank!

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