Rede Volker Bajus: Antrag (SPD/GRÜNE) zu Müll im Meer (TOP 44)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren!

Mit einer Klarstellung in unserem Antrag „Den Müll im Meer nachhaltig reduzieren“ vom Juli letzten Jahres ist es jetzt gelungen, dass er von allen Fraktionen mitgetragen werden kann.

Natürlich wollen wir nicht nur ein Maximum an Müllvermeidung, sondern unterstützen Minister Wenzel bei seiner Forderung nach einem Verbot von Mikroplastik in Kosmetika, weil diese unsere Gewässer und das Meer belasten und nicht einen einzigen nennenswerten Zusatznutzen haben.

Ernsthaft verantwortungsvolle Unternehmen haben übrigens schon immer darauf verzichtet. Jetzt, wo der öffentliche Druck die Aufmerksamkeit auf diese Frevelei gelenkt hat, wollen weitere, auch namhafte große Anbieter freiwillig verzichten. Gut so, besser spät als nie.

Kosmetika sind aber beileibe nicht die größte Quelle für das Mikroplastik in unseren Flüssen und der Nordsee. Mikro-Partikel werden auch beim Waschen von Kunstfaser-Kleidung freigesetzt. Pro Fleece-Pulli und Waschgang bis zu 2.000 Stück. Die schlimmste Quelle ist zugleich die technisch schwierigste:  Mikroplastik, das durch Abrieb oder Zerfall von größeren Kunststoff-Teilen entsteht.

Von den jährlich knapp sechs  Milliarden Plastiktüten, die in Deutschland verbraucht werden, landen viele direkt oder eben als Zerfallsprodukt in unseren Gewässern. Eine vollständige Entsorgung kann nicht gewährleistet werden. Hier wäre eine Abgabe auf Plastiktüten zielführend. Ebenso wie für die Ausweitung von Rücknahmesystemen für Plastikbehälter und Folien.

Es wäre konsequent, wenn sich die CDU auch dafür einsetzen würde. Leider kommt dazu von Ihnen nichts.

Immerhin sind sie bei unserem rot-grünen Antrag dabei. Das freut mich, dass Sie uns dabei unterstützen, unser Meer sauberer zu machen.

Vielen Dank fürs Zuhören. 

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