Rede Julia Hamburg: Flächendeckende Versorgung und Betreuung schwerstkranker Kinder und Jugendlicher in Niedersachsen weiterentwickeln

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede

Eltern von chronisch kranken und behinderten Kindern bestreiten oft einen harten Kampf um jeden noch so kleinen Fortschritt. Fähigkeiten, die bei gesunden Kindern als selbstverständlich gelten, z.B. Springen zu können, mit anderen Kindern spielen zu können oder einfach nur Kontakt aufzunehmen, sind oft Meilenschritte für schwerstranke Kinder. Bei anderen geht es gar nicht mehr um den Maßstab der Entwicklung, sondern wenigstens darum, unheilbar erkrankte Kinder palliativ und würdig zu begleiten.

Der Bedarf zur Unterstützung bei diesen Aufgaben ist da und das Land ist hier in der Verantwortung. Deswegen ist es gut, dass wir nun in großer Einhelligkeit den Antrag zur flächendeckenden Versorgung und Betreuung von schwerstkranken Kindern verabschieden können. Die Beratungen im Ausschuss haben uns die Versorgungslücken noch einmal deutlich gemacht. Mit dem vorliegenden Antrag wollen wir diese angehen.

Wir setzen damit im Übrigen eine auch eine begonnene Praxis der Partizipation und Einbindung der betroffenen Verbände und der Fachexpertise aus den Berufsfeldern selbst fort. Das ist gut und richtig so, denn wo sonst sollte der Bedarf in der Versorgung der erkrankten Kinder und Jugendlichen besser beurteilt werden können, als aus der Praxis heraus. Mit der Reaktivierung des Runden Tisches zur Versorgung schwerstkranker Kinder stellen wir diese Partizipation und die Rückkopplung an die Praxis wieder her.

Wir reden hier über einen hochspezialisierten Bereich. Wenn wir die Versorgung schwer und schwerst erkrankter Kinder verbessern wollen, dann müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass diejenigen, die in diesem Bereich arbeiten und die Versorgung damit leisten auch sicher und ausreichend dafür qualifiziert sind. Das wollen wir dadurch erreichen, dass wir die Curricula in der Kinderkrankenpflegeausbildung auf die Qualifizierung in diesem Bereich überprüfen und dass wir auch auf die generalisierte Pflegeausbildung im Bund eingehen.

Die Belastung in privaten Haushalten bei der Organisation der Pflege schwerstkranker Kinder wiegt gerade dann schwer, wenn Ausnahmen eintreten. Wenn pflegende Angehörige ausfallen braucht es kurzfristig ausreichend Plätze, durch die die Pflege der Kinder und Jugendlichen aufgefangen werden kann. Mit diesem Antrag wollen wir die Kurzzeitpflegeplätze nach dem Bedarf ausbauen und leisten damit eine Entlastung für die sichere Versorgung in Ausnahmesituationen und damit auch eine Entlastung für ohnehin beanspruchte Familien.

Alles in allem gehen wir mit diesem Antrag einen Schritt voran zur besseren Versorgung in der Versorgung schwerstkranker Kinder. Deswegen können wir den Antrag ja auch so einmütig verabschieden.

Vielen Dank!

 

 

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