Rede Julia Hamburg: „Demokratie braucht politische Bildung“ – Eine neue Landeszentrale für Politische Bildung für Niedersachsen

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede

Es ist ein gutes Zeichen für die politische Kultur, dass heute alle im Landtag vertretenen Fraktionen die Neugründung der Landeszentrale für politische Bildung beschließen. Wir zeigen hiermit die unglaubliche Relevanz der politischen Bildung in diesem Land auf und wir leisten ein Bekenntnis, die Landeszentrale für politische Bildung bei ihrer Neugründung und in ihrer Entwicklung als wichtigen Akteur in der Bildungslandschaft Niedersachsens zu unterstützen. Ich möchte mich insbesondere bei meinem Kollegen Herrn Hillmer, Herrn Grascha und Herrn Brunotte für die konstruktiven Gespräche bedanken.

Wir hoffen sehr, dass wir mit dieser gemeinsamen Entschließung dazu beitragen können, die neue Landeszentrale für die Zukunft abzusichern und vor einer erneuten Zerschlagung zu schützen. Denn dieser Schritt war ein schwerer Fehler.

Anrede –

Niedersachsen freut sich auf die neue Landeszentrale! Die Menschen in Niedersachsen sprühen vor Ideen – das hat die Medienberichterstattung, das haben die Beratungen mit Fachleuten und unsere Anhörung und nicht zuletzt die unzähligen Anrufe und Zuschriften zu diesem Thema deutlich gemacht. Die vielen Anregungen und Angebote zum Engagement, die vielen positiven Rückmeldungen und die einstimmige Zustimmung aller Anzuhörenden im Ausschuss haben mich schlicht überwältigt und sie geben Rückenwind. Und vor allem zeigt es: Dieser Schritt war überfällig.

Denn jedem Neustart wohnt nicht nur ein Zauber inne, nein, er ist eine Chance, die Dinge neu zu denken. Aufgabe einer neuen Landeszentrale wird es deshalb sein, die guten, erprobten Formate und Konzepte der Bildungsträgerlandschaft zu vernetzen, Lücken zu identifizieren und Impulse zu geben. Es gilt weiße Flecken und aktuelle Themen zu identifizieren und die politische Bildung in Niedersachsen stark zu machen. Eine moderne und wirkungsvolle Landeszentrale wird sich flexibel auf neue Formate, Internetangebote und kluge Konzepte konzentrieren, um in der Vielfältigkeit der Angebote ansprechend zu bleiben.

Insbesondere die Ausweitung auf Medienkompetenz ist hier unverzichtbar. Die Medienlandschaft ist so vielfältig und schnelllebig geworden, dass hier eine kritische Auseinandersetzung immer wichtiger wird.

Also um es kurz zusammenzufassen: Die Landeszentrale wird nicht ein zentralistischer starker Akteur sein, der alles, was im Land gewachsen ist überstrahlen oder gar verdrängen soll – Nein, die Landeszentrale soll ein Think Tank sein, dass die Akteure im Land stärkt und die Bildungslandschaft in diesem Feld belebt und bereichert.

Vor diesem Hintergrund wird es wichtig sein, den engen Austausch und die Vernetzung mit den Akteuren der politischen Bildung zu suchen und zu institutionalisieren. Denn die Landeszentrale ist mit den vielen Bildungsträgern, der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten, der Agentur für Erwachsenenbildung und den vielen, vielen anderen Akteuren, die politische Bildung in Niedersachsen anbieten, ein Teil in einer bunten und vielfältigen Landschaft, die das Potential inne hat, viele Menschen in Niedersachsen zu erreichen, wenn sie miteinander und nicht parallel agieren. Und genau diese Stärke gilt es noch mehr zu entwickeln und herauszuarbeiten.

Nun geht ja mit dem Beschluss unseres Entschließungsantrags die Neugründung der Landeszentrale erst los. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, diesen wichtigen Schritt zu gehen und noch mehr freue ich mich, nun diesen Prozess der Neugründung eine Landeszentrale für politische Bildung und ihre Arbeit nun miterleben und begleiten zu können. Auf eine weiterhin konstruktive und gute Zusammenarbeit!

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