Rede Ina Korter: Zukunft der Gemeinde Butjadingen nicht im Schlick versinken lassen ? Zufahrt zum Hafen Fedderwarder Siel sicherstellen

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Anrede,
heute könnte ein rabenschwarzer Tag für die Gemeinde Butjadingen und die Rettung des Fedderwarder Priels werden.
Trotz vollmundiger Versprechungen und eines einstimmigem Landtagsbeschlusses von 1997 wollen Sie nicht mehr beschließen, als ein bisschen Schlickbaggern im Priel und ansonsten wollen Sie abwarten.
Herr Ministerpräsident Wulff,
Sie waren im Landtagswahlkampf genau wie Herr Hirche in Butjadingen und haben den Menschen dort versprochen, sich um das Verschlickungsproblem zu kümmern.
Damals ging es um den Durchstich durch einen Schlickpfropfen, um die natürliche Räumkraft des Priels zu verbessern.
Ich darf Ihrem Gedächtnis mit ein paar Zeitungszitaten auf die Sprünge helfen:
"Wulff macht Zusage: CDU- Spitzenkandidat will als Regierungschef Rettung des Priels finanzieren", berichtet die Kreiszeitung am 26. Juli 2002. Butjadingen sei ihm nicht nur lieb sondern auch teuer, so Christian Wulff an Bord des Ausflugsschiffes Wega II.
"Pfopfendurchstich ist sinnvoll", "Walter Hirche will sich zügig für die Mittelbereitstellung stark machen", schreibt die Kreiszeitung am 8. August 2002.
Und in der NWZ vom 06.08.2002 steht: "Walter Hirche sagt zu, eine Lösung für den Fedderwarder Priel im Koalitionsvertrag festschreiben zu wollen".
Herr Wulff, Herr Hirche, Ihre Treueschwüre sind als Wahlkampfgeschwätz entlarvt.
Die Menschen vor Ort glauben Ihnen nicht mehr.
Butjadinger Gewerbetreibende haben Ihnen geschrieben, Herr Wulff, der Butjadinger Touristikverband hat Sie eindringlich an Ihre Versprechen erinnert, natürlich auch die Bürgerinitiative Butjadingen und die Fischer.
Meinen Sie denn, die Leute schreiben Ihnen besorgte Briefe, weil alles so toll läuft, wie uns der Kollege Thümler glauben machen will?
Die Experten vor Ort sehen doch ganz genau, was im Priel passiert, und sie wissen, dass diese Entwicklung ihre Existenz gefährdet.
Und, Herr Kollege Thümler, damit Sie es endlich begreifen:
Die Verlandung des Fedderwarder Priels ist kein Luxus-Problem.
Erzählen Sie das eigentlich auch in Butjadingen? An einer schiffbaren Hafenzufahrt mit vernünftigem Tidefenster hängen die Existenzen vieler Familien. Sie behaupten, im Gutachten der Forschungsstelle Küste werde empfohlen, man müsse eigentlich nur abwarten, bis sich der Priel in Richtung der sogenannten "Wega-Rinne" entwickelt habe.
Das Gutachten sagt klar, Herr Thümler, dass sich zwischenzeitlich die Schiffbarkeit des Priels deutlich verschlechtern wird.
Anrede,
Offensichtlich interessiert Sie auch die zügige Realisierung des Jade-Weser-Ports wenig.
Prof. Zanke, anerkannter Wasserbauexperte der TU Darmstadt befürchtet, dass die Verschlickung des Priels im Zuge des Tiefwasserhafenbaus deutlich zunehmen wird.
Die Butjenter wollen deshalb klagen, wenn ihnen beim Schlickproblem nicht geholfen wird.
In Butjadingen ist immer wieder betont worden, dass man eine politische Lösung des Problems anstrebt.
Sie wollen die politische Lösung offensichtlich nicht!
Anrede,
wenn Sie eigentlich gar nichts für den Erhalt des Priels tun wollen, dann sparen Sie sich Ihre rhetorischen Verrenkungen zu unserem Antrag und sagen Sie es ehrlich!
CDU und FDP werden genauso wenig wie vorher die SPD die Zufahrt zum Hafen Fedderwardersiel sicherstellen, Sie wollen offenbar die Zukunft der Gemeinde Butjadingen im Schlick versinken lassen.
Wahrlich, ein rabenschwarzer Tag für Butjadingen!

(als Anlage ein Foto vom verschlickten Hafen)

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