Rede Ina Korter: Förderschulen in „Verlässlichkeit“ einbeziehen!

Anrede,

der Kultusminister präsentiert sich gern als besonderer Freund und Unterstützer der Förderschulen und der Förderschülerinnen und -schüler.

Gerade in der vorigen Woche erklärte er – unter der etwas martialischen Überschrift

"Kultusminister weist Angriff auf Förderschulen zurück":

"Die Landesregierung widmet der Situation der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf (”¦) ihre besondere Aufmerksamkeit."

Aber wenn es konkret wird, dann lässt der Kultusminister und mit ihm die schwarz-gelbe Koalition die Förderschülerinnen und –schüler doch buchstäblich im Regen stehen.

Vor einem Jahr hat die SPD-Fraktion hier die eher bescheidene Forderung gestellt, auch die Förderschulen in die Verlässlichkeit einzubeziehen.

Das ist eine Forderung, die in mehrfacher Hinsicht billig ist.

Billig, weil es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass für die Schülerinnen und Schüler an der Förderschule eine verlässliche Betreuung bis 13 Uhr genauso selbstverständlich sein sollte wie für die Grundschülerinnen und Grundschüler.

Die Horte haben sich längst auf die Verlässlichkeit der GS eingestellt.

Wie soll denn dann die Betreuung für die Kinder der Förderschulen gesichert werden, wenn ihr Unterricht vor 13 Uhr endet, der Hort aber erst um 13 Uhr öffnet?

Billig ist die Forderung aber auch, weil nach Auskunft des Kultusministeriums nicht einmal 5 000 Schülerinnen und Schüler betroffen wären.

Trotzdem lehnen die Landesregierung und die Regierungskoalition die Einbeziehung der Förderschulen in die Verlässlichkeit ab.

Anrede,

das zeigt, was Ihnen die Förderschülerinnen und Förderschüler wirklich wert sind.

Das Kultusministerium hat darauf hingewiesen, dass die Verlässlichkeit in den Förderschulen aber der 3. Klasse durch die Stundentafel ohnehin abgedeckt sei.

Zugleich hat uns der Minister in der vorigen Woche die neuesten Zahlen zur Unterrichtsversorgung präsentiert. Die betragen für die Förderschulen im Landesdurchschnitt 98,4%, in einzelnen Kreisen aber auch nach wie vor nur unter 95%. Wie soll denn dort die volle Stundentafel erteilt werden?

Anrede,

Verlässlichkeit für die Förderschulen im Primarbereich, das ist die eine Möglichkeit.

Im Kultusausschuss habe ich für meine Fraktion jedoch auch eine andere Entwicklungsrichtung angedeutet: die Verlagerung der sonderpädagogischen Förderung in die Grundschulen.

Wir werden hier gleich einen Antrag vorlegen, der genau dieses zum Ziel hat. Ich bin gespannt, ob Sie uns dabei unterstützen werden.

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