Rede Heiner Scholing: Eingaben zum Thema "Arbeitszeit Lehrkräfte an Gymnasien und Rücknahme der Zusagen zur Altersermäßigung"

Es gilt das gesprochene Wort

Thema: Arbeitszeit Lehrkräfte an Gymnasien und Rücknahme der Zusagen zur  Altersermäßigung

Anrede,

über das Thema Lehrerarbeitszeit, um das es in den vorliegenden Petitionen geht, haben wir hier im vergangenen Jahr bereits häufig und leidenschaftlich gestritten.

Ich kann für meine Fraktion sagen, dass wir keiner Debatte aus dem Weg gegangen sind.

Wir haben deutlich gesagt: Uns ist die hohe Belastung der Lehrkräfte sehr bewusst. Die Anhebung der Unterrichtsverpflichtung ist nur im Rahmen des Gesamtpaketes der „Bildungsoffensive Zukunft“ vertretbar, weil nur so das Land die notwendigen Veränderungen im Schulangebot leisten kann.

Und meine Damen und Herren von der Opposition: sie zieren sich ja noch ein bisschen mit einem Lob zu mehr Qualität in Ganztagsschulen, die wir durch den Haushaltsbeschluss ermöglicht haben. Aber schließlich werden wir es mit Zahlen hinterlegen: Es sind deutlich mehr Ressourcen in eine qualitativ gute Ausstattung von Ganztagsschulen gegangen.

Ein weiterer Bezugspunkt ist mir wichtig: Lehrkräfte an integrierten Gesamtschulen haben eine Unterrichtsverpflichtung von 24,5 Stunden. Die Stunde weniger für Lehrkräfte an Gymnasien  ist nicht begründbar.

Und ich sage Ihnen hier auch gerne, was unser Bezugspunkt nicht ist: durch die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung wollen wir keinen Feldzug gegen die Gymnasien anzetteln. Denn so haben Sie ja hier im Hause auch schon argumentiert. argumentiert. Wir sind uns des hohen Engagements aller Lehrkräfte in unseren Schulen bewusst und natürlich schließen wir die Lehrkräfte unserer Gymnasien nicht aus.

Und wir haben von Anfang an versprochen:

  1. Für die Anhebung der Unterrichtsverpflichtung setzen wir uns für Entlastung an anderer Stelle ein, und
  2. Zum Ausgleich für die ausgesetzte Anhebung der Altersermäßigung setzen wir uns für ein neues Modell der Altersentlastung ein.

In beiden Punkten haben wir Wort gehalten:

  1. Mit dem „neuen Abitur“ nach 9 Jahren entlasten wir die Gymnasiallehrkräfte erheblich. Es wird nicht nur der Stress für die Schülerinnen und Schüler im Gymnasium generell deutlich abnehmen, sondern auch für die Lehrkräfte. So wird sich durch die Verringerung der Klausuren in der Oberstufe der Korrekturaufwand für die Lehrkräfte, der einen sehr großen Anteil ihrer Gesamtarbeitszeit ausmacht, um mehr als 10% verringern. Wenn die Kollegen von der Opposition jetzt Angst haben, dass dies zu einer Verringerung von Leistungen führt, müssen sie sich entgegenhalten lassen, dass die Sau vom vielen Wiegen nicht fett wird.
  2. Ab dem Schuljahr 2015/16 werden wir den Lehrkräften ein Altersteilzeit-Blockmodell anbieten, in das sie bereits 10 Jahre vor ihrem Rentenbeginn einsteigen können. Bei einer Reduktion ihrer Arbeitszeit auf 60% werden sie in dieser Zeit weiterhin 70% ihres vorherigen Gehaltes erhalten, und ihre Tätigkeit wird zu 80% auf ihre Rentenansprüche angerechnet. Das ist ein ziemlich attraktives Angebot.

Wir setzen darauf, dass dieses Entlastungspaket und das Altersteilzeit-Blockmodell Druck aus den Schulen nimmt.

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