Rede Hans-Joachim Janßen: Antrag (FDP) zu Kreuzkrautarten

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

sehr geehrte Kollegen der FDP-Fraktion,

im Entschließungsantrag stellen Sie richtig fest, dass Kreuzkräuter in den vergangenen Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten sind und in der Landwirtschaft sowie bei privaten Tierhaltern aufgrund ihrer Giftigkeit als Problemkräuter gelten.

Das Jakobs-Kreuzkraut ist bekanntermaßen giftig für Wiederkäuer und Pferde durch direkte Aufnahme. Auf der Weide wird Jacobs-Kreuzkraut aufgrund des bitteren Geschmacks von den Tieren in der Regel nicht gefressen. Die Giftigkeit und der bittere Geschmack ist der Selbstschutz der Pflanze, um nicht gefressen zu werden.

In Heu und Silage verliert das Jakobs-Kreuzkraut (JKK) den bitteren Geschmack, nicht aber seine Giftigkeit.

Das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen berät intensiv zu Maßnahmen zur Eindämmung des Vorkommens von Jakobs-Kreuzkraut in Niedersachsen und hat hierzu auch ein Merkblatt veröffentlicht. Tierhalter wissen daher um die Gefahr und werden alles daran setzen, ihr Winterfutter frei von Kreuzkraut zu halten.

Auf öffentlichen Grünflächen kann eine örtliche Bekämpfung von JKK sinnvoll sein, vor allem, wenn durch unmittelbare Nähe zu Weideflächen eine weitere Ausbreitung zu befürchten ist.

Die Anordnung von geeigneten Maßnahmen gegen eine heimische Pflanzenart sollte aber von den zuständigen Behörden vor Ort entschieden werden. Sie können die Lage vor Ort am besten beurteilen.

Meine Damen und Herren von der FDP, ob weiter Maßnahmen erforderlich sind, wie Sie vorschlagen, bedarf der sorgsamen Abwägung: Zwischen der Gefährdungssituation einerseits, den Möglichkeiten der Flächennutzer, selbst Vorsorge zu treffen, dem mit zusätzlichen Maßnahmen verbundenen bürokratischen Aufwand – den haben Sie ja in aller Regel besonders im Focus - und ggf. anderen Schutzzielen wie z.B. in Naturschutzgebieten. Insofern erwarte ich intensive Beratungen im Ausschuss.

Vielen Dank

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