Rede Elke Twesten: Haushaltsberatungen 2016 - Schwerpunkt Arbeit (Frauenförderung/Alleinerziehende)

- Es ist das gesprochene Wort -

Anrede,

zwei für den Frauenhaushalt bedeutsame Punkte möchte ich herausstellen.

Ad eins die Arbeit des VAMV (Verband für alleinerziehende Mütter und Väter) in Niedersachsen,

ad zwei die Mittel, die wir für die Maßnahmen zur Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt in die Hand nehmen.

In Puncto VAMV ist jeder Euro und sind insofern auch 150.000 Euro kein Cent zu wenig, um die herausragende Arbeit dieses Verbandes für alle alleinerziehenden Mütter und Väter in NDS  durch aktuelle Informationen und professionelle Begleitung mit einer nunmehr Halbtagsstelle zu akzentuieren.

237.000 (2014) Alleinerziehende in NDS, die in NDS (2014) mit 147.800 Kindern unter 18 Jahren zusammenleben brauchen unsere Beachtung.

Sie erziehen alleine, Ihre Interessen stehen für uns mit im Vordergrund: eine Existenz sichernde Arbeit, eine gute Kinderbetreuung, gelingende Umgangskontakte, garantierte Unterhaltszahlungen.

Das Alleinerziehen stellt hohe Anforderungen an die Mütter und Väter und fordert ihren ganzen Einsatz, deswegen muss ihre Zuversicht in die eigene Stärke wachsen, dabei hilft der VAMV ganz hervorragend.

Ich freue mich, dass uns dieser Haushaltstitel gelungen ist.

Die Förderung von Maßnahmen zur Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt ist ein weiterer Schwerpunkt und basiert auf harten Fakten, die uns zum Handeln treiben, damit wir in NDS volkswirtschaftlich nicht ins Hintertreffen geraten. 

Mädchen und Frauen haben die besseren Schul- und Studienabschlüsse und verdienen im Schnitt dennoch 24 Prozent weniger als die im Durchschnitt nicht so gut qualifizierten Männer.

Wir haben derzeit einen Job- und Konjunkturboom – und was passiert uns Frauen?

Unsere Position auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert sich zusehends – die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für Frauen ist sogar gesunken, während allerorts der Rückgang der Arbeitslosigkeit und der Anstieg gemeldeter Stellen gefeiert werden.

Zeit also, hier ganz entschieden gegenzusteuern, denn auch die BA und die Unternehmensberatung McKinsey sagen deutlich, dass allein mit Frauen bundesweit mehr als 2 Millionen Vollzeitstellen besetzt werden können, wenn wir diese richtig fördern.

Das Ganze ist nicht nur eine statistische Größe, sondern entspricht in vielen Fällen auch dem was Frauen wollen:
Knapp ein Drittel gab an, nur deswegen nicht Vollzeit arbeiten zu können, weil sie sich um die Kinderbetreuung oder zu pflegende Angehörige kümmern.

Deshalb wollen und müssen wir unsere Betriebe für die Potentiale von uns Frauen sensibilisieren, wir brauchen Familienfreundlichkeit, Betriebskindergärten flexible Arbeitszeiten, familienfreundliche Arbeitsorganisationen und die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger ist mitzudenken.
Und deshalb meine Damen und Herren, bei der Frauenförderung darf weder gekürzt noch gespart werden, hier muss investiert werden!
Und deshalb werden wir uns ab Januar für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt einsetzen. Dem hilflosen Versuch der FDP in diesem Hause, hier zu sparen, erteilen wir eine entschiedene Absage.

Vielen Dank!

 

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