Pippa Schneider: Rede zur AfD-Forderung nach Genderverboten an Hochschulen

Rede Pippa Schneider© Plenar TV

TOP 20: Nein zur Gendersprache an Hochschulen, Schulen und Verwaltungseinrichtungen! (Antrag AfD)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,

und schon wieder reden wir über gendern…

Wenn man sich anguckt, wer das Thema gendern immer wieder setzt, wundert man sich ja doch manchmal mit welcher Obsession dieses Thema von Konservativen und Rechten verfolgt wird…

Aber gut, dann also eine neue Runde.

Wenn ich über Menschen sprechen, dann mache ich mir Gedanken, mit wem ich spreche und wie ich wen ansprechen will. Das ist für mich ein Zeichen von Respekt für mein Gegenüber und ein Zeichen von Höflichkeit.

Und ich wiederhole gern die Aussagen meines Kollegen Pascal Mennen bei seiner letzten Rede zu diesem Thema: Jeder soll so reden wie er oder sie reden will.

Wir machen niemandem Vorschriften wie er zu reden hat, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Die einzigen, die versuchen Sprechverbote aufzuerlegen, sind Sie liebe AfD Fraktion.

Genderverbote, wie wir sie momentan in Bayern und Hessen an den Unis haben, sind einfach nur populisitischer Quatsch. Sie schaffen genau das, was Sie selber kritisieren. Dort wird versucht Menschen vorzuschreiben, wie sie zu sprechen haben. Und das ist genau der Eingriff in die persönliche Freiheit, vor dem Sie immer warnen.

Aber ehrlich gesagt bin ich auch ein bisschen froh, dass Sie immer mehr Ihre Maske fallen lassen und sich nicht länger als bürgerlich konservativ geben, sondern zeigen gegen wen Sie eigentlich Politik machen: gegen Frauen, gegen queere Menschen, gegen marginalisierte Gruppen.

Ich bin froh, dass Sie das so deutlich zeigen, wenn Sie im Wissenschaftsausschuss vorschlagen, wir sollten doch einfach aus dem Professorinnenprogramm von Bund und Ländern aussteigen - dem einzigen Programm, das sich dafür einsetzt, dass mehr weibliche Professorinnen an unsere Hochschulen berufen werden.

Deren Anteil liegt nämlich momentan noch weit weg von einem paritätischen Verhältnis.

Das ist also Ihr Gleichstellungspolitsches Verständnis: Keine Frauen in der Professur fördern und für Sprechverbote an den Hochschulen sorgen. Das erinnert mich noch an ganz andere Zeiten.

Und jetzt hoffe ich, dass wir uns statt mit populistischen Debatten endlich wieder mit sachorientierten Lösungen zu den Herausforderungen unserer Zeit beschäftigen können.

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