Pippa Schneider: Rede zum Wissenschaftsstandort Niedersachsen (Anfrage SPD)
Rede TOP 28 b: Wissenschaftsstandort Niedersachsen – wie wird sich die Forschungslandschaft weiterentwickeln? (Anfr. SPD)
- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
das ist mal ein schöner Anlass für eine Rede, dass man mal Gelder zu verteilen hat. Und gerade bei diesem Forschungsförderungsprogramm ist es auch ganz schön viel Geld. Nämlich über 500 Millionen Euro zusätzlich. Und damit das größte Wissenschaftsprogramm in der Geschichte des Landes Niedersachsen. Gemeinsam zwischen VW Stiftung und Wissenschaftsministerium, beraten von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen und einem mit Expert*innen besetzten Strategiebeirat, ergibt das eine großartige Möglichkeit Forschung zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu fördern.
Dazu legt die Landesregierung zweimal im Jahr dem Kuratorium der Stiftung Verwendungsvorschläge vor. Das gemeinsame Ziel ist, mit Hilfe strategischer Förderung den Wissenschaftsstandort Niedersachsen deutlich sichtbar zu machen, national wie international. Damit können Hochschulen ihre spezifischen Fach- und Technologiekompetenzen ausbauen.
Wir wollen ein attraktives Forschungsumfeld schaffen, um kluge Köpfe für Niedersachsen zu gewinnen. Und wir wollen damit den Transfer, also den Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungsbereichen, einen neuen Schub verleihen.
Dazu einmal ein paar Zahlen und Fakten aus dem letzten Verwendungsvorschlag aus dem Herbst: Aus dem Förderprogramm zukunft.niedersachsen fließen in diesem Herbst 185,8 Millionen Euro in neue Vorhaben; mit 48,1 Millionen Euro werden bereits bewilligte Projekte fortgeführt. Mit der Herbstverwendung werden insgesamt 28 Vorhaben gefördert. Beispielsweise in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Photovoltaik, setzen wir bei der Weiterentwicklung wichtiger Zukunftstechnologien mit zukunft.niedersachsen starke Impulse. Damit tragen wir wesentlich dazu bei sowohl unsere forschungs- als auch unsere klimapolitischen Ziele zu erreichen.
Mit rund 11 Mio. Euro sollen außerdem kluge Köpfe aus der Wissenschaft geholt beziehungsweise in Niedersachsen gehalten werden. Das Förderprogramm „Niedersachsen-Professuren“ zielt auf internationale Spitzenkräfte, leistungsstarke Nachwuchswissenschaftler*innen und soll Forschenden attraktive Standortbedingungen bieten.
Das Programm zukunft.niedersachsen beruht dabei auf drei Säulen: die drei Zukunftsfelder Transformation, Digitalität und Spitzenforschung. Damit gehen wir die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit an.
Mit den Geldern aus zukunft.niedersachsen unterstützen wir zum Beispiel die Forschung am Institut für Solarenergieforschung Hameln zur Weiterentwicklung von Photovoltaik-Technologien. Außerdem starten in diesem Sommer vier Zukunftslabore Klima am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen. Zwei davon zum Thema ‚Ökosystem Wald‘ und weitere zwei zum Thema ‚Klimagerechte Stadt‘. Diese Zukunftslabore verbinden Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Und es sind drängende Themen, mit denen die niedersächsische Forschung sich hier beschäftigt.
Die Klimakrise schafft immer massivere Temperaturrekorde, immer heißere Sommer, immer mehr Dürre. Wir müssen dringend Antworten finden auf die Frage wie eine Stadt aussieht, die an diese neuen Anforderungen gut angepasst ist. Es geht hier um Maßnahmen für natürlichen Klimaschutz, um Begrünung, um Schattenplätze, um die ausreichende Verfügbarkeit von Trinkwasser. Mit solchen Maßnahmen werden weniger technische Maßnahmen nötig und sie fördern die Gesundheit der Menschen, die in dieser Stadt leben. Genau zu diesen Fragen arbeitet die niedersächsische Forschung in diesen Zukunftslaboren und ich bin sehr froh, dass wir mit dem Programm zukunft.niedersachsen die nötigen Gelder dafür zur Verfügung stellen können.
Vielen Dank.