Pippa Schneider: Rede zum Wissenschaftsstandort Niedersachsen (Aktuelle Stunde SPD)

TOP 3b: zukunft.niedersachsen – eine exzellente Chance für unseren Wissenschaftsstandort

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,

nicht erst seit der Corona Pandemie wissen wir, wie wichtig Wissenschaft und Forschung für unser Land sind. Hier haben wir deutlich gesehen wie sehr wir auf wissenschaftliche Ergebnisse, auf eine gute Forschungslandschaft angewiesen sind. Seien das schnelle wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zum Virus selber, Forschung an Impfstoffen oder auch der Beitrag von Wissenschaftler*innen in der Beratung von Politik, wann welche Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind.

In den vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre hat sich immer wieder gezeigt, dass Wissenschaft und Forschung ein Garant sind, um unser Land durch die Herausforderungen unserer Zeit zu steuern. Die Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG bietet uns nun einen neuen finanziellen Spielraum für die Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre. Aus der Sonderdividende stehen über 500 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Dazu kommen die Erträge auf Aktien der Volkswagen AG, die auch weiterhin jährlich von der Volkswagen Stiftung für die Förderung von Forschung in Niedersachsen bewilligt werden. Das gibt es ja nicht so häufig in der Politik, dass mal das Geld nicht zu knapp ist, sondern verteilt werden kann. Und mit diesen Geldern können wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen weiter stärken und zu einem Aushängeschild für Transformation, Innovation und Zukunftsfähigkeit machen.

Im Mittelpunkt der künftigen Ausrichtung stehen die Zukunftsfelder Transformation, Digitalität und Spitzenforschung.

Im Bereich Spitzenforschung können wir nun unsere Universitäten befähigen, mit herausragenden Forschungskonzepten auch im internationalen Wettbewerb zu überzeugen. Damit kommen wir auch in der Exzellenzstrategie ein entscheidendes Stück weiter.

Und auch der Bereich Digitalität ist immens wichtig, um einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit zu gehen. Gerade in der Corona Pandemie haben wir die Bedeutung dieses Feldes gesehen. Hier geht es beispielsweise um Investitionen in die Weiterentwicklung zukunftsorientierter digitaler Lehr-, Lern- und Prüfungsformate. Und eines kann ich Ihnen aus meiner Erfahrung als Studentin während der Pandemie sagen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Das ist auch dringend notwendig!

Die rasche Umstellung auf eine sofortige digitale Lehre, auf sofortige digitale Prüfungen, hat zwar an vielen Stellen gut geklappt, aber an vielen Stellen auch noch gehakt. Wie funktioniert Lehre, die seit 150 Jahren an derselben Tafel gehalten wird, auf einmal im Rahmen einer Videokonferenz? Wie funktionieren Prüfungen, die vor allem auf auswendig lernen basieren, auf einmal im Digitalen? Wie können wir digitale Angebote auch dafür einsetzen Barrieren abzubauen und neue Lernformate zu ermöglichen? Hier sind noch viele Fragen zu beantworten, viele Konzepte zu erproben; zumal die Herausforderungen ja nicht weniger werden und zum Beispiel mit dem Aufkommen von ChatGPT auch nochmal ganz neue Fragen auf den Tisch kommen.

Im dritten Bereich beim Thema Transformation stehen weitere 300 Millionen Euro zur Verfügung. Die Wissenschaft leistet hier einen entscheidenden Beitrag zu den großen Transformationsthemen, zur Klimaneutralität, zur Energiesicherheit, zur Mobilität der Zukunft und zu einer nachhaltigen Agrarwissenschaft. Dies sind alles drängende Herausforderungen und es vergeht kein Plenum, in dem wir nicht über diese Themenfelder diskutieren. Hier kann Wissenschaft die Grundlage schaffen, mithilfe derer wir als Gesellschaft, als Politik, eben diese Herausforderungen angehen können. Wir setzen damit klare Prioritäten in den Bereichen, die die Zukunft der Menschen direkt betreffen und begleiten den gesellschaftlichen Wandel. Wie entwickeln wir Solar- und Windenergie weiter? Wie gelingt eine nachhaltige Agrarwende? Wie können wir Menschen klimafreundlich mobil machen?

Dafür braucht es klug investiertes Geld in diese wichtigen Transformationsfelder und genau das gehen wir mit unserem Programm an!

Abschließen will ich mit einem Zitat der Vorsitzenden der Landeshochschulkonferenz von der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ministerium:

„Der Auftrag „Zukunft gestalten“ steht für die niedersächsischen Hochschulen! Wir […] freuen uns, dass wir durch zukunft.niedersachsen den lang erwarteten substantiellen Beitrag zur Umsetzung erhalten. Das sind gute Nachrichten für die Wissenschaft in unserem Land.“

Und ich freue mich, dass wir hier mit der VW Stiftung, mit der Landeshochschulkonferenz und mit den Hochschulen zusammenarbeiten, um gemeinsam den Fortschritt in Niedersachsen gestalten statt nur verwalten können!

Vielen Dank.

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