Miriam Staudte: Rede zur Düngeverordnung (Antrag FDP)

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir Grüne lehnen die 20-prozentige Kürzung in der Düngeverordnung auch ab. Dieser Ansatz ist zu pauschal und trifft auch die Falschen. Jeder Betrieb im Roten Gebiet, egal wie er wirtschaftet, wäre betroffen.

Natürlich wäre es richtiger, Risikobetriebe zu identifizieren und wir begrüßen, dass die Landesregierung nun auf das Verursacherprinzip setzt, aber man muss einfach sagen: Sie haben es als Landesregierung verschlafen, diesen Vorschlag rechtzeitig bei der Bundesregierung vorzutragen.

Es rächt sich nun, dass Frau Ministerin nicht bei allen Güllegipfeln selbst anwesend waren.

Aber das nun so getan wird, als ob die Düngevorgaben in Corona-Zeiten die Ernährungssicherheit gefährden würden, das ist wirklich blanker Unsinn.  Die Äußerungen von Dirk Andresen von „Land schafft Verbindung“ werden von vielen als Drohkulisse verstanden. Damit erweist er der Landwirtschaft einen Bärendienst.

Wir haben Probleme in der Landwirtschaft aufgrund der Corona-Krise, große Probleme, insbesondere was die arbeitsintensiven Bereiche angeht:

Jetzt die Spargelernte, in Kürze die Erdbeerernte, das Pflanzen von Gemüsepflänzchen wie Brokkoli, das ganze Thema Hacken insbesondere auch im Bio-Anbau.

Wir haben Herausforderung bei der Unterkunft von Saisonarbeitskräften, wir können keine Unterbringung in Mehrbettzimmern mehr akzeptieren, da warten wir auch noch auf mehr Unterstützung durch die Landesregierung für die Betriebe.

Und wir brauchen mehr Unterstützung für Landwirte, die erkranken, und bei denen jemand anderes die Tiere weiter betreuen muss. Wir können da nicht wegsehen. Nicht alle schaffen es, dass allein zu organisieren.

Jetzt die Corona-Krise bei der Düngethematik zu instrumentalisieren ist unangebracht!

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