Meta Janssen-Kucz: Rede zu Laschen ist Hafenarbeit (Antrag GRÜNE)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

Laschen ist keine Aushilfstätigkeit, sondern eine qualifizierte Arbeit, für die man eine Ausbildung braucht und die in erfahrene Hände gehört.

Sicherlich ist es nicht notwendig, dafür gleich eine dreijährige Lehre absolvieren zu müssen. Aber eine Ausbildung, die Standards vermittelt, sorgt für die Unversehrtheit der Arbeiter und für eine sichere Entladung der Schiffe.

Wichtig ist auch, dass die Hafenarbeiter regelmäßig unterwiesen werden, was neue Sicherheitsstandards betrifft. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass qualifizierte Arbeiter in der Lage sind, professionell auch mit möglichen Störfälle umzugehen.

Anrede

Die FDP argumentiert gegen die Aufwertung der Tätigkeit, dass es sich aus Sicht der FDP um ein unzulässiges Monopol handeln würde, wenn denn ausschließlich Hafenarbeiter die Lascharbeiten ausführten. Dieser Logik kann ich nicht folgen und es spiegelt auch nicht die Realität in den Häfen wider.

Denn tatsächlich sind in den Häfen viele unterschiedliche Unternehmen angesiedelt, deren Beschäftigte die Schiffe ent- und beladen. Ein Monopol besteht meinem Verständnis nach nur dann, wenn ein einziger Betrieb allein die Arbeit ausführen dürfte und damit Marktbedingungen diktieren könnte. Das ist definitiv nicht der Fall.

In unserem Antrag geht es aber darum, dass bestimmte Tätigkeiten einer Berufsgruppe vorbehalten bleiben – den Hafenarbeitern also insgesamt in ihren verschiedenen Betrieben.

Anrede,

Der Antrag ist auch nicht obsolet, wie einige während der Debatten anführten, weil die sogenannte Dockerklausel bereits geklärt haben soll, dass Cargohandlingsarbeiten ausschließlich durch Hafenarbeiter ausgeführt werden dürfen.

Faktisch sind von dieser Regelung der Dockerklausel nur ein Siebtel aller Schiffe weltweit erfasst. Für die überwiegende Mehrheit, also 6/7 der Schiffe braucht dringend weiter eine Regelung, wie jene, die wir Ihnen mit unserem Antrag vorgelegt haben.

Anrede

Wir bedauern sehr, dass es den Regierungsfraktionen nicht möglich war, mit uns gemeinsam eine Initiative einzubringen und heute oder besser schon im Februar abstimmen zu lassen.

Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal!

Vielen Dank.

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