Marie Kollenrott: Rede „Task Force Energiewende – Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich beschleunigen“

TOP 5: „Task Force Energiewende – Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich beschleunigen“

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem heutigen Tag gehen wir in Niedersachsen einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Zukunft, mit erneuerbarer, klimafreundlicher Energieversorgung.

Wir tun dies als gemeinsame Aktion verschiedener Ministerien und im Dialog mit relevanten zivilgesellschaftlichen Akteuren unter Beratung von Fachleuten und Expert*innen.

Von der Task Force soll ein Signal an die Bürgerinnen und Bürger gesendet werden, dass eine neue Zeit anbricht. Das deutliche Signal, dass sich das fossile Zeitalter überlebt hat und Wind und Sonne die Zukunft sind. Und im Gegensatz zum fossilen Gas, kann uns diese Energieträger niemand abdrehen, wir sind damit nicht mehr erpressbar und verwundbar wie bisher.

Das Erneuerbare Projekt ist daher auch ein Sicherheits- und Freiheitsprojekt. Weil Wind und Sonne keine Rechnungen schreiben, machen wir hiermit auch aus der Not eine Tugend. Dass die niedersächsischen Bürger*innen und Unternehmen jetzt unter hohen Energiekosten leiden, liegt unter anderem daran, dass viel zu lange auf Lobbyisten und Stakeholder der fossilen Energien gehört wurde. Und liebe Kolleg*innen der CDU, es liegt auch an einem falsch verstandenen Konservatismus, an einem Festhalten am „Weiter so“. Aber wer nicht mit der Zeit geht – geht mit der Zeit.

Jetzt jedenfalls bricht das Zeitalter der Erneuerbaren an.

Dabei ist es wichtig, über den Aufbau von Wind- und Solaranlagen hinaus zu denken. Ich freue mich daher besonders auf die Einrichtung der verschiedenen Arbeitsgruppen im Rahmen der Task Force.

Energiewende heißt nicht nur Windräder bauen, sondern das gesamte Energiesystem fit zu machen für eine dezentrale, volatile Energieversorgung.

Das muss Hand in Hand gehen mit der Elektrifizierung unserer Infrastruktur. Werfen wir den Verbrennungsmotor endgültig über Bord und mustern wir nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine Gas- und Ölheizungen so schnell wie möglich aus.

Hierbei müssen wir die Netzdienlichkeit immer mitdenken. Ein E-Auto, dass über Nacht geladen wird, kann gezielt dann viel Strom aus dem Netz ziehen, wenn der Wind stark weht und sogar umgekehrt kurzfristig Strom bereitstellen, wenn gerade zu wenig Strom im Netz ist. Dennoch ist der Akku voll, wenn Mensch morgens zur Arbeit fährt. Dass dieses bidirektionale Laden noch nicht längst der Standard ist, liegt nicht an der verfügbaren Technik.

Ob zu viel oder zu wenig Strom im Netz ist, lässt sich anhand der Netzfrequenz an jeder Steckdose ablesen. Gefriergeräte könnten technisch problemlos darauf ausgelegt werden, an für das Stromnetz günstigen Zeitpunkten zu kühlen.

Es liegt viel mehr an verschlafener Politik unter Vorgänger-Regierungen, dass wichtige Weichenstellungen im Bund wie auch in Niedersachsen bislang ausgeblieben sind. Jetzt gilt es aus diesem gemächlichen Modus rauszukommen und einen Weckruf durch das Land zu senden.

Vergessen wir nicht: hier geht es um nichts weniger als um unsere Lebensgrundlagen.

Wir können uns dabei kein Scheitern und keine Scheuklappen leisten. Effektiver Klimaschutz geht nicht mit verschnarchter Politik. Stattdessen müssen fossile Strukturen konsequent abgebaut werden.

Und dazu werden wir jetzt auch die Mobilitäts- und Wärmwende angehen. Und wir freuen uns darüber, dass das Land nun eine kostenfreie Energie-Beratung über die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen ermöglicht und auch vor Ort dezentral stärkt. Jeder und jede muss wissen: das nächste Auto und die nächste Heizung sind elektrisch.

Neueinbauten von Gasheizungen und die Ausweitung von Kohletagebauen sind unserer Heimat nicht mehr zuzumuten. Wir brauchen mehr Mut für eine konsequente Politik. Denjenigen, die zur Task Force eingeladen werden, muss daher klar sein, für Bedenkenträgerei und Bremsmanöver ist hier kein Platz. Es geht nicht um das „ob“ der Energiewende, sondern um das „Wie schnellstmöglich“, nicht ums Ausbremsen, sondern ums Beschleunigen.

Es muss klar sein, dass wir mit den LNG-Terminals an unseren Küsten zum letzten Mal ein fossiles Projekt vorangetrieben haben. Ab sofort heißt es: Turbo-Geschwindigkeit für den Klimaschutz. Alles andere ist jungen Menschen mit dem Träumen von einer guten Zukunft nicht mehr zu vermitteln!

Auf geht’s Task Force.

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