Julia Hamburg: Rede (Auszüge) zur Inklusion in Schulen (Aktuelle Stunde FDP)

"Es ist unredlich, wenn einzelne Fraktionen nun versuchen, den Hilferuf von IGS-Schulleitungen für ihre Systemdebatte auszunutzen. Diese Debatte löst an keiner inklusiven Schule die drängenden Probleme. Anstatt es sich so einfach zu machen, sollten alle im Landtag vertretenen Parteien ernsthaft an Lösungen und Hilfestellungen für die inklusiven Schulen arbeiten."

- Es gilt das gesprochene Wort -

Es ist unredlich, wenn einzelne Fraktionen nun versuchen, den Hilferuf von IGS-Schulleitungen für ihre Systemdebatte auszunutzen. Diese Debatte löst an keiner inklusiven Schule die drängenden Probleme. Anstatt es sich so einfach zu machen, sollten alle im Landtag vertretenen Parteien ernsthaft an Lösungen und Hilfestellungen für die inklusiven Schulen arbeiten.

Die Umsetzung der inklusiven Schule gelingt von Schule zu Schule ganz unterschiedlich. Die Unwucht bei der Verteilung von Kindern mit Förderbedarf war schon lange abzusehen und insbesondere die Oberschulen, die Hauptschulen und die IGSen nehmen überdurchschnittlich viele Kinder mit Förderbedarf auf. Es wurde von der Politik und der Verwaltung versäumt, hier rechtzeitig und im Vorgriff Antworten drauf zu geben. Das müssen wir uns alle ankreiden lassen – aber vor allen Dingen dürfen wir diese Debatte nicht wegwischen, sondern wir müssen sie lösen.

Mit der Debatte um die Verteilung von Ressourcen nach einem Sozialindex etwa geben wir eine Antwort auf die Frage der personellen Entlastung besonders geforderter Schulen. Hier sollten wir weiterarbeiten. Seit Jahren diskutieren wir über die Notwendigkeit, endlich die Inklusionsassisstent*innen an Schulen poolen zu können. Der Aufbau multiprofessioneller Teams ist im Landtag mittlerweile in aller Munde – jeder fordert das mittlerweile. Aber: Es muss auch mit Leben gefüllt werden, es braucht einen Erlass zur Multiprofessionalität an Schule, es braucht ein Umdenken. Und nicht zuletzt braucht es einen stärkeren Ausbau – mit weniger als 100 Stellen im Jahr kommen wir hier nicht weit.

Zu guter Letzt möchte ich auch noch einmal auf unseren bereits im Verfahren befindlichen Entschließungsantrag hinweisen, der viele der drängenden Fragen an den Schulen aufwirft und zu lösen versucht. Jeder der angesprochenen Punkte in unserem Antrag würde vor Ort bereits spürbare Veränderungen bewirken. Inklusion braucht Entscheidungen, Inklusion braucht eine Richtung und nicht zuletzt braucht Inklusion unser aller Unterstützung.

 

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