Imke Byl: Rede zum Windkraftausbau (Antrag AfD)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

eigentlich fast witzig, dass die AfD hier mit dem 1000-Meter-Mindestabstand für Windanlagen ankommt. Sie könnten auch noch ein paar Nullen dranhängen, es wäre Ihnen von der AfD-Fraktion doch völlig egal oder? Denn Sie haben jede einzelne Windanlage zu Ihrem persönlichen Hassobjekt erhoben und versuchen nun fleißig Stimmung gegen die Windenergie zu machen. Dabei schauen wir nicht einfach tatenlos zu!

Aber in einem hat die AfD-Fraktion tatsächlich recht: Eine pauschale 1000-Meter-Regelung wäre für die sowieso schon in Not geratenen Windenergie ein Riesenproblem. Auch in Niedersachsen wäre ein Großteil unserer Potentialflächen nicht mehr nutzbar. Da hilft uns auch nicht die von der CDU losgetretene Debatte um Wind im Wald, dafür haben wir einfach zu wenig Waldflächen. Ein Pauschalabstand lässt sich damit nicht wettmachen, wie Sie suggerieren wollen.

Dabei haben wir gerade schon das Problem, dass der Ausbau fast zum Erliegen gekommen ist und wir in den nächsten Jahren sogar in einen Netto-Rückbau zusteuern werden, wenn nicht möglichst bald wirksame Regelungen für ein Repowering und auch für die Weiternutzung der jetzt aus der Förderung fallenden alten Anlagen geschaffen werden.

Das sind wirklich drängende Probleme, und genau da sind Lösungen von Landes- und Bundesregierung gefragt, anstatt über neue Hürden für die Windenergie zu diskutieren!

Pauschalabstände für so riesige Flächen wie ein gesamtes Bundesland sind falsch. Egal, ob diese Forderung von der AfD oder von der CDU kommt. Es ist eben nicht so, wie die AfD gerne mal suggeriert, dass Windenergieanlagen einfach irgendwohin gebaut werden dürfen. Es gibt klare Regelungen zum Schutz vor Lärm, Schatten und optischer Wirkung. Und zwar je nach Höhe und Modell der Windkraftanlage und den örtlichen Gegebenheiten, das ergibt auch Sinn!

Und nur nochmal zum Mitschreiben, denn das ist wirklich wichtig: Es konnte bislang überhaupt kein Zusammenhang zwischen Abstand und Akzeptanz der Bevölkerung festgestellt werden! Tatsächlich erhalten die Energiewende und der Windkraftausbau weiterhin immens starke Zustimmungswerte, und zwar auch bei Menschen, die direkt an Windenergieanlagen wohnen! Die Menge an Menschen, die sich an den Anlagen stören und vor Ärger dann auch Kopfschmerzen, Herzrasen und ähnliches bekommen, lässt sich dabei tatsächlich deutlich verringern. Aber nicht durch Pauschalabstände, sondern durch eine gute Beteiligung bei der Planung!

Deshalb: Hören Sie endlich auf gegen die Windenergie zu hetzen!

Wind und Solar sind eine saubere, klimafreundliche Energie, ein krasses Fortschrittssymbol, das den Mittelstand stärkt, Arbeitsplätze schafft, unsere Abhängigkeit von Regimen wie z.B. Saudi-Arabien verringert, die Energiewirtschaft demokratisiert und dabei auch noch unser Klima und unsere Lebensgrundlagen rettet. Das gehört mit aller Kraft unterstützt!

Anrede,

dafür müssen wir die Windenergie schnell wieder in Schwung bringen:

  • Klare gesetzliche Grundlagen für schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren
  • De-Minimis-Regelung einführen und Bürgerenergie ermöglichen
  • Flugsicherung anpassen
  • Klare Flächenziele vorgeben
  • Regelungen für Repowering und Weiternutzung alter Anlagen schaffen

Anrede,

dabei sind Sie von der AfD sicherlich keine Hilfe. Seien Sie doch mal ehrlich zu den Leuten und lassen sie sich entscheiden, ob sie Windenergie oder doch lieber eine Braunkohlegrube vor der Haustür haben möchten. Viel Spaß dabei.

Vielen Dank.

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