Imke Byl: Rede zum Wassermanagement der Zukunft (Antrag SPD/CDU)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

nach zwei Dürrejahren droht nun schon der nächste Dürresommer zu kommen. Insofern muss eine nachhaltige Wasserpolitik tatsächlich ganz oben auf unserer Agenda stehen. Ob Sie das wirklich erkannt haben, erschließt sich mir aus Ihrem Antrag jedoch nicht. Versuchen Sie es doch zur Abwechslung mal nicht nur mit breiten Prüfaufträgen, sondern auch mit konkreten Maßnahmen!

Etwas anderes fällt einem auch direkt ins Auge: Offensichtlich ist Ihr Umweltminister nicht der einzige Ingenieur in Ihren Reihen. Doch Sie werden die vielen Herausforderungen nicht bloß mit technischen Maßnahmen lösen können, das ist viel zu kurz gegriffen. Stattdessen brauchen wir intakte Ökosysteme: renaturierte Moore, lebendige und gesunde Flüsse und Bäche und naturnahe, klimabeständige Laubmischwälder. Nur so geht nachhaltige Wasserpolitik!

Die krasseste Fehlstelle ist aber mal wieder der Klimaschutz. Sie können doch nicht einfach von neuen Talsperren träumen und kein einziges substanzielles Wort zur Bewältigung der Klimakrise verlieren! Der Klimaschutz fehlt aber leider nicht nur in diesem Antrag, er fehlt in der kompletten Regierungsbilanz von Rot-Schwarz:

Das Klimagesetz schmort seit über einem halben Jahr in den Ausschüssen, das Sofortprogramm Klimaschutz wurde jetzt entgegen der Ankündigungen wieder nach hinten verschoben. Doch lassen Sie sich eins gesagt sein: Wer beim Klimaschutz auf Zeit spielt, hat beim Wassermanagement schon verloren.

Vielen Dank.

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