Eva Viehoff: Rede zum Masterplan Marienburg 2030
Top 8: a) Neuer Zukunftsplan für Schloss Marienburg – ein einzigartiges kulturelles Erbe erhalten und touristisch nachhaltig nutzen Drs. 19/6107 (Antrag CDU)
b) Masterplan Marienburg 2030 – kultur- und landesgeschichtliche Bedeutung bewahren und erschließen! Drs. 19/6281 (Antrag SPD/Grüne)
- Es gilt das gesprochene Wort -
Die Marienburg gilt vielen Niedersachsen als ein Wahrzeichen unseres Landes, ein Ort von zwar sehr kurzer, aber doch gelebter Geschichte. Die Marienburg ist von überregionaler Bedeutung und es scheint, dass sie nun doch endlich auf dem Weg in eine Zukunft als Besuchsort ist.
Wir haben das in den letzten Jahren, auch mit den hier zur Rede stehenden Anträgen, immer wieder intensiv diskutiert. Die Planungen und Vorbereitungen für die Sanierung haben begonnen, Der Stiftungsrat ist in ruhigem Fahrwasser angekommen und handlungsfähig. Ein Plan, wie die Erhaltungssanierung erfolgen soll, ist bekannt. Es kann also losgehen.
Und natürlich gehen wir davon aus, dass die von Bund und Land bereit gestellten Mittel für die Sanierung ausreichen, um das gesamte Gebäude zu sanieren. Gleichzeitig wissen wir alle, wie komplex, sensibel und langwierig denkmalgerechte Sanierungen in einem Bauwerk gerade dieser Größenordnung sein können. Daher wäre es gut, nun den Sanierungsbeginn und -fortschritt abzuwarten, bevor es wieder zu einer nicht-dienlichen Diskussion kommt.
Die ersten Ergebnisse werden sicher bald sichtbar sein. Oberstes Ziel muss aus unserer Sicht sein, dass das Schloss die Tore wieder für Besucherinnen und Besucher öffnet – schrittweise, doch mit klugem Konzept und großer Sorgfalt. So kann die Stiftung wieder Einnahmen generieren. Diese sind auch dringend notwendig, um die nun geschätzten Kosten von 40 Millionen Euro (also die Differenz von 12,7 Millionen Euro) zu erwirtschaften. Nur so wird eine vollständige Sanierung möglich sein. Eine Öffnung ist darüber hinaus auch ein starkes Signal an die Region und weit darüber hinaus.
Was die Marienburg jetzt allerdings braucht – und das möchte ich mit Nachdruck betonen – ist Ruhe. Ruhe, um notwendigen Arbeiten geordnet und effizient umzusetzen. Ruhe, um das Erreichte nicht durch neue Debatten oder politische Unruhe zu gefährden. Und Ruhe, um den Fokus dort zu behalten, wo er hingehört: auf die Sanierung der Marienburg.
In diesem Sinne verabschieden wir heute die vorliegenden Anträge durch Ablehnung des Antrages der CDU und durch Zustimmung zu unserem Antrag, der zudem deutlich macht, welches Potential gegebenenfalls in der Marienburg steckt.