Dringliche Anfrage: Was unternimmt die Landesregierung gegen Tierquälerei vor der Schlachtung?

Wie das ARD-Magazin „Report Mainz“ am 20.08.2013 berichtete, soll es auf Putenfarmen in Garrel bei Cloppenburg, die für den Wiesenhof-Konzern produzieren – wie schon 2011 - erneut zu Tierschutzverstößen gekommen sein. Mitglieder der neu gegründeten Tierschutzorganisation „Soko Tierschutz“ haben die Ausstallung von Puten und ihre Verladung auf dem Weg zur Schlachtung filmisch dokumentiert. Die Bilder zeigen, wie Mitarbeiter des mutmaßlich von Wiesenhof beauftragten Ausstallungsunternehmens die Tiere immer wieder in den Bauch treten, sie an den Hälsen ziehen und mit Gewalt in Transportkäfige stopfen. „Die gehen da vor, als wenn das irgendwie ein Haufen Kartons wäre, die man irgendwie wegtritt oder sonst wie. Das ist typisch für Wiesenhof-Auftragsbetriebe, die haben so eine Nummer auf dem Rücken. Wie Fußballspieler – und so treten die auch zu“, kommentierte eine Mitglied von Soko Tierschutz die Bilder. Insgesamt will die Organisation die Verladung bei mehr als zehn Putenfarmen beobachtet haben – die Bilder ähneln sich.

Die Bilder ähneln auch dem Vorgehen, das Report Mainz bereits im August 2011 öffentlich gemacht hatte. Seinerzeit hatte Wiesenhof Verbesserungen versprochen. Geändert hat sich nach Auffassung der Tierschützer aber nur das Bemühen, nicht erneut bei der Ausstallung gesehen zu werden: Sie seien beinahe von einem Wachdienst erwischt worden, berichteten an den Filmaufnahmen beteiligte Mitglieder der Soko Tierschutz.

Wir fragen die Landesregierung:

  1. Wie ist das mutmaßliche Vorgehen während der Ausstallung strafrechtlich zu bewerten?
  2. In welcher Weise und ggf. von wem wurde die Ausstallung von Schlachttieren bisher kontrolliert?
  3.  Welche Maßnahmen wird die Landesregierung ergreifen, um den Schutz der Tiere bei der Ausstallung und auf dem Weg zur Schlachtstätte künftig besser sicherzustellen?

 Anja Piel

Fraktionsvorsitzende

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