Pressemeldung Nr. 114 vom

A 20 stoppen:Detlev Schulz-Hendel: Bau der A 20 ist verkehrspolitische Geisterfahrt

Jede weitere Planung und der Bau der A 20 in Niedersachsen sind unverantwortlich. Ein Absacken der Autobahn wie in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht auszuschließen, denn Moorböden sind unberechenbar – selbst Autobahnminister Althusmann konnte bisher keine Entwarnung geben.

© CC BY-SA 4.0 (Polizei Stralsund)

Darum geht’s

Die Grünen <link landtag plenarinitiativen artikel antrag-kuestenautobahn-planung-fuer-a20-stoppen-jetzt.html iconlink>beantragen einen unverzüglichen Planungstopp der A 20 in Niedersachsen, die Herausnahme aus dem Bundesverkehrswegeplan sowie Alternativprüfungen.

Das sagen die Grünen

Detlev Schulz-Hendel, verkehrspolitischer Sprecher

„Wir fordern von der Landesregierung einen unverzüglichen Planungsstopp. Jede weitere Planung und der Bau der A 20 in Niedersachsen sind unverantwortlich. Ein Absacken der Autobahn wie in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht auszuschließen, denn Moorböden sind unberechenbar – selbst Autobahnminister Althusmann konnte bisher keine Entwarnung geben. Die Landesregierung rennt damit sehenden Auges in die Katastrophe.“

„Mit der Kosten-Nutzen-Analyse versinkt die A 20 in die Bedeutungslosigkeit. Selbst Ingenieure können nur eine Lebensdauer von zehn statt der üblichen 20 bis 25 Jahre garantieren. Und nicht nur aus ökonomischer Sicht ist der Bau der A 20 eine verkehrspolitische Geisterfahrt: Es handelt sich hier um eines der umweltschädlichsten Straßenprojekte des gesamten Bundesverkehrswegeplans. Dabei gibt es längst sinnvolle Alternativen, wie etwa den lokalen dreispurigen Ausbau vorhandener Straßen und kleinräumige Ortsumgehungen.“

Zum Hintergrund

Die geplante Trasse soll durch Moor- und Marschlandschaften mit bis zu 17 Meter tiefen Moorschichten laufen. Da solche Böden unberechenbar sind, ist auch in Niedersachsen ein Absacken der Autobahn wie in Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) nicht auszuschließen.

Die Baukosten werden im Bundesverkehrswegeplan mit 2,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Lebensdauer ist im Bundesverkehrswegeplan nicht eingerechnet worden, es ist dadurch langfristig mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen. Weitere erhebliche Mehrkosten drohen durch die Elbquerung: Dort geht man mittlerweile von mindestens 1,5 Milliarden Euro aus. Im Verkehrswegeplan sind dort bisher lediglich 600 Millionen Euro vorgesehen.

Trotz vielfachen nachweisbaren Negativfaktoren für die Autobahnneubauten in Niedersachsen, hat Verkehrsminister Althusmann acht Millionen Euro zusätzlich zur Beschleunigung der Autobahnplanungen in den Nachtragshaushalt 2018 eingebracht. Der BUND hat für den ersten Planungsabschnitt der A 20 Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Die Grünen stehen uneingeschränkt hinter den vielen Initiativen gegen die A 20 und den anderen Autobahnprojekten. Unumgänglich ist auch ein Planungstopp für die A 39 als auch für die A 33 Nord aus ökologischer und ökonomischer Sicht.

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