Christian Schroeder: Rede zur Landwirtschaft in Niedersachsen (Antrag SPD/GRÜNE)

Rede Christian Schroeder© Plenar TV

Rede TOP16: Direktvermarktung und regionale Wertschöpfung stärken – zukunftsfähige Landwirtschaft für Niedersachsen (Antr. SPD/Grüne)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Frau Präsidentin, wehrte Kolleg*innen,

gestern habe ich über Bio-Hähnchen aus Bayern gesprochen. Es mag zwar Bio sein, wurde aber mit dem Lkw durch die ganze Republik gefahren.

Information und Transparenz für die Verbraucher*innen, sind, wie gestern bereits gesagt, grundlegende Voraussetzungen für bewusste Kaufentscheidungen.

Aber natürlich muss auch eine vernünftige Wertschöpfung möglich sein! Deshalb nehmen wir heute diesen Perspektiv-Wechsel vor: von den Verbraucher*innen, hin zu den Produzent*innen. Mit unserem Antrag nehmen wir die Produzent*innen, die Landwirt*innen und die nachgelagerten Wirtschaftsbereiche in den Fokus.

Die Art, wie wir Lebensmittel produzieren, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem hoch spezialisierten und zentralisierten System entwickelt. Wenige, dafür größere Betriebe, sind entstanden. Kleine, familiär geprägte Betriebe hingegen, haben es schwer am Markt. Hinzu kommt ein Lebensmitteleinzelhandel, der durch zunehmende Monopolisierung die Preisgestaltung im Einkauf bestimmen kann.

Durch die Förderung der Direktvermarktung, wie in unserem Antrag vorgeschlagen, werden wir es den landwirtschaftlichen Betrieben erleichtern, ihre Produkte direkt am Markt zu positionieren und direkt mit den Verbraucher*innen in Kontakt zu treten:

Eine lokale Lebensmittelherstellung, -verarbeitung und -vermarktung sichert die Grundversorgung vor Ort. Sie macht Regionen nachhaltig und krisenfest, sie stärkt die Kaufkraft und die Beschäftigung der Menschen vor Ort. Dörfliches Leben, soziale Strukturen und ländliche Wirtschaftskreisläufe werden gefördert.

Überdies setzt der Antrag weitere Rahmenbedingungen für die Verbesserung für Direktvermarkter*innen:

Wir arbeiten aktiv am Abbau bürokratischer Hürden, etwa in der Betriebsführung, beim Steuerrecht und beim Gewerberecht.

Wo immer nötig, werden wir auch auf Bundes-Ebene und EU-Ebene auf den Abbau dieser Hürden hinwirken.

Die Bedingungen für die Absatzförderung werden ganzheitlicher ausgerichtet.

Und; wir werden die bereits bestehenden regionalen Vermarktungsnetzwerke sowie den Aufbau weiterer Netzwerke unterstützen.

Eine zielgerichtete Beratung ist hier von zentraler Bedeutung.

Die zahlreichen Maßnahmen, kommen zum Großteil von Verbänden, Produzent*innen und Vermarkter*innen selbst! Viele davon finden sich auch im Antrag der CDU wieder, was mir zeigt, dass wir uns an der Stelle grundsätzlich einig sind.

Zwei weitere Punkte möchte ich aber besonders herausstellen, die mir besonders am Herzen liegen:

Zum einen die Gemeinschaftsverpflegung.

Die Gemeinschaftsverpflegung, weil sie es ermöglicht, wirklich nennenswerte Mengen direkt zu vermarkten. Der Verkauf an Endkund*innen alleine wird nicht ausreichen.

Zum anderen die Ernährungsbildung; und das nicht nur an den Schulen.

Ernährungsbildung ist Voraussetzung für ein gutes Verhältnis zu hochwertigen Lebensmitteln. Hierzu sind wir in sehr intensivem Austausch mit den Ernährungs- und Sozialverbänden sowie den Schulpolitiker*innen. Da werden wir jetzt Meter machen!

Der vorliegende Antrag zur Stärkung der Direktvermarktung und Verarbeitung der regionalen Wertschöpfung wird am Ende allen Seiten nutzen. Davon bin ich überzeugt!

Vielen Dank.

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