Christian Schroeder: Rede zur Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen, Kantinen und Mensen

Rede Christian Schroeder© Plenar TV

TOP 34 Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen, Kantinen und Mensen stärken und an DGE-Standards orientieren

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

Ernährung ist ein Schlüssel zu Gesundheit, zum sozialen Miteinander und zu nachhaltigem Handeln!

Ja, speziell die Gemeinschaftsverpflegung stellt Schulen vor Herausforderungen.

Doch sie bietet vor allem eines: eine enorme Chance. Eine Chance, die wir für unsere Kinder nutzen sollten.

Mit dem Haushalt 2025 haben wir als Landtag zusätzliche Mittel, etwa 2,6 Miollionen Euro im Bereich Ernährung bereitgestellt – ein wichtiges Signal! Damit setzen wir einen Auftrag aus dem Koalitionsvertrag um: unter anderem sollen Schulmensen zu Lernorten entwickelt werden.

Schulen sind nicht nur Orte der reinen Wissensvermittlung, sie sind ein Lebensraum. Und in diesem Lebensraum spielt Essen eine nicht unwesentliche Rolle. Kinder verbringen oft mehr Zeit in der Schule als zu Hause – auch durch den kommenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

Deshalb dürfen wir die Schulmensa nicht länger als reinen Versorgungsort sehen, sondern als Teil der pädagogischen Gesamtverantwortung und auch als einen Ort, an den man gerne ist und isst.

Gemeinsam Kochen macht Spaß, meine Damen und Herren.

Kinder, die früh lernen, was gute Ernährung bedeutet, entwickeln Fähigkeiten, die sie ein Leben lang begleiten. Sie lernen, auf ihren Körper zu achten. Sie lernen, woher Lebensmittel kommen. Sie lernen, Unterschiede wertzuschätzen – auch kulturell. Und sie lernen Verantwortung – für sich, für andere, für die Umwelt.

Eine gut gestaltete Schulmensa ist mehr als ein Raum mit Tischen. Sie ist:

  • ein sozialer Treffpunkt,
  • ein Ort für gelebte Demokratie durch Mitbestimmung
  • ein praktischer Lernort, in dem Mathematik, Biologie, Physik und Hauswirtschaft zusammenfinden,
  • und sie ist ein Ort, an dem Kinder soziale und emotionale Kompetenzen entwickeln.

Wir sehen: Ernährungsbildung ist kein eigenes losgelöstes Unterrichtsfach. Sie ist eine Alltagserfahrung. Und genau deshalb wollen wir Schulmensen weiterentwickeln – und mit vier Modellprojekten in Niedersachsen erproben, wie Gemeinschaftsverpflegung qualitativ hochwertig, gesund, nachhaltig und kindgerecht gestaltet werden kann. Wir haben da schon tolle Projekte besichtigen dürfen. Göttingen sei hier genannt. Nun gilt es zu schauen, welche Konzepten in der Breite umsetzbar sind.

Ideen liefern uns die Verbände und Vernetzungsstellen!

Sie machen das…

  • mit wissenschaftlich fundierten Konzepten,
  • mit konkreten Maßnahmen zur Personalschulung und Raumgestaltung,
  • mit praktischer Unterstützung vor Ort durch Fachkräfte,
  • und mit der engen Einbindung von Schulen, Trägern und Eltern.

Aber es geht auch um die Stärkung der bestehenden Beratungsstrukturen – wie dem Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft (dem ZEHN).

Und auch die Gemeinschaftsverpflegung in Alten- und Pflegeheimen, in Krankenhäusern und Kitas werden wir nicht aus den Augen verlieren und die Vernetzungsstellen stärken.

Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Mitmenschen verdienen mehr als ein warmes Mittagessen – sie verdienen einen Ort, an dem sie immer wieder entdecken, wie gutes Essen den Körper, den Geist und die Gemeinschaft stärkt.

Bedanken möchte ich mich abschließend bei den Verbänden und den vielen Fachmenschen, die uns (nicht nur im Ausschuss) ausführlich berichtet und unterstützt haben!

Vielen Dank.

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