Christian Schroeder: Rede zum Bestand des Europäischen Mufflons in Niedersachsen (Antrag CDU)

Rede TOP 14: Den Bestand des Europäischen Mufflons in Niedersachsen erhalten: Konsequenter Naturschutz setzt aktives Wolfsmanagement voraus (Antrag CDU)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Frau Präsidentin,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

der vorliegende Antrag zur Erhaltung des Europäischen Mufflons ist sicherlich gut gemeint. Allerdings drängt sich mir der Eindruck auf, hier geht es gar nicht um das Mufflon. Vielmehr geht es Ihnen hier primär um den Wolf, wie es ja auch Ihr Rede-beitrag zeigt.

Das Thema des Bestandsrückganges beim Muffelwild ist ja keineswegs neu:

Seit 1993 geht die Anzahl in Niedersachsen kontinuierlich zurück. Und auch der Wolf ist dabei ein alter Bekannter.

Vor über sechs Jahren hat die CDU-Fraktion eine Anfrage an die Landesregierung gestellt, um den Zusammenhang zwischen Wolfspopulation und Muffelbestand zu ergründen. Damals gab das zuständige Ministerium diese Antwort:

„Als natürliche Feinde gelten im Mittelmeerraum und in den Hochgebirgen der Steinadler sowie der Luchs und der Wolf.“

Und der Wolf gehört nun mal nach Niedersachen. Das schreiben Sie, werte Kol-leg*innen, ja selbst in ihrem Antrag: „Wiederansiedlung“.

Und selbstverständlich hat diese Wiederansiedlung Auswirkungen auf andere Arten.

Die Frage die sich mir daher stellt ist:

Ändert ihr Antrag etwas an der Situation?

Tatsache ist: Anders als der Wolf, ist das Mufflon eine gebietsfremde Art, und auch das geht aus der Antwort auf ihre Kleine Anfrage hervor.

Das Mufflon wurde gezielt angesiedelt. So wie die Nutria. So wie die Waschbären.

Tatsache ist: Das Mufflon ist bevorzugtes Beutetier des Wolfes.

Insgesamt stellt dieser Antrag kaum viel mehr als Symbolpolitik dar. Es ist ein neuer Versuch der Opposition, einzig den Wolf zu thematisieren.

Der Antrag der CDU-Fraktion ist daher abzulehnen.

Vielen Dank.