Anne Kura:Rede zum Wolfsmanagement

TOP 17: Ein aktives Wolfsmanagement in Niedersachsen etablieren - für ein gutes Zusammenleben von Menschen, Weidetieren und Wölfen - Antrag der CDU

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,

Der Wolf ist in Niedersachsen wieder heimisch geworden. In ihrem Antrag schreiben Sie, dass dies „u.a. nach Auffassung des NABU ein großer Erfolg für den Naturschutz in Niedersachen“ sei. Da waren Sie in Ihrem Landtagswahlprogramm von 2010 schonmal weiter, da haben Sie es als Ihren eigenen Erfolg gelobt, dass Sie den Wolf in Niedersachsen wieder angesiedelt hätten.

Wie dem auch sei, es ist ein großer Erfolg des Artenschutzes, dass Wölfe in Niedersachsen wieder heimisch sind. Sie stehen unter besonderem Schutz. Gleichzeitig gibt es Konflikte mit der Weidetierhaltung, denen wir begegnen müssen. Die Weidetierhaltung ist eine besonders wertvolle Haltungsform, deshalb verdient sie besondere Unterstützung.

Anrede,

Wir führen seit vielen Jahren intensive Debatten dazu. Dabei ist ganz klar: Es gibt hier keine einfachen, einseitigen Lösungen, sondern es muss eine Vielzahl von Maßnahmen geben. Dazu gehören Herdenschutz, Förderung der Weidetierhaltung, Entschädigungen, Vergrämung und wenn es anders nicht geht auch die Entnahme von Problemwölfen.

Die vielfältigen Schutzmaßnahmen wirken: Trotz der wachsenden Wolfspopulation geht die Zahl der gerissenen Tiere zurück.

Und weil es eben keine einseitigen Lösungen geben kann, ist der Dialog so wichtig.

Deshalb ist es sehr gut, dass es jetzt nach langer Zeit der verhärteten Fronten einen Aufbruch für einen sachlichen Dialog gibt. Weidetierhalter*innen und Naturschützer*innen reden wieder miteinander und das ist das Verdienst unserer Landwirtschaftsministerin und unseres Umweltministers.

Anrede,

Die Beteiligten der ersten Dialogrunde haben die sehr gute, sehr konstruktive Atmosphäre mit viel Verständnis und großer Sachlichkeit gelobt. Wenn Sie es ernst meinen, dass auch Sie die Interessen der Weidetierhaltung und des Artenschutzes verbinden wollen, dann unterstützen Sie diesen Dialog und greifen ihm nicht vor. Arbeitsgruppen werden u.a. für die Themen Herdenschutz, auch am Deich, Entschädigungszahlungen sowie Transparenz an Verbesserungen arbeiten.

Anrede,

Uns geht es um größtmögliche Transparenz und eine Versachlichung der Debatte, denn gegenseitige Schuldzuweisungen und Zuspitzungen führen nicht weiter. Ihre Forderung, Abschussgenehmigung wieder zu Geheimsachen zu erklären geht somit in die falsche Richtung. Grade dadurch, dass  Begründungen öffentlich bekannt, und somit gerichtlich überprüfbar sind, wird die Akzeptanz der Entnahmen gesteigert. Denn so wächst auch auf Seiten der Naturschützer*innen das Verständnis für die Notwendigkeit einzelner Abschüsse. Selbstverständlich werden keine personenbezogene Daten, die Rückschlüsse auf die beteiligten Personen veröffentlicht. Deshalb ist auch nicht von einer Bedrohungslage auszugehen, die Sie an die Wand malen.

Anrede,

Gerade weil das Thema Wolf und Weidetierhaltung sehr emotional ist, sind die sachliche Debatte und rechtlich saubere Lösungen so wichtig. Wir haben in Niedersachsen ein vorbildliches Wolfs-Monitoring und unterstützen damit den Bund dabei, auf einer wissenschaftliche Grundlage den Erhaltungszustands zu beurteilen. Wir arbeiten wie im Koalitionsvertrag vereinbart an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes, regional differenziertes Bestandsmanagement mit.

Ich freue mich auf die sachliche Beratung des Antrags im Ausschuss.

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