Pressemeldung Nr. 445 vom

Gefahrenpotenzial durch Unfall mit Alphastrahlern?:Projektgruppe Jülich räumt mit Asse-Mythen auf - Mehr mittelradioaktiver Müll als deklariert eingelagert

Jetzt sei bestätigt, dass die Zahl der mittelradioaktiven Atommüllfässer mehr als 10 mal höher sei, als offiziell deklariert. „Nicht 1293 sondern 16.072 solcher Fässer wurden in der Asse abgekippt“, so Stefan Wenzel. Dadurch vervielfache sich entsprechend die Gefahrenlage.

Die heutige (Donnerstag) Berichterstattung durch die Projektgruppe Jülich im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Asse hat nach Einschätzung des Fraktionsvorsitzenden der Landtagsgrünen Stefan Wenzel "mit einer ganzen Reihe von Mythen" aufgeräumt. Jetzt sei bestätigt, dass die Zahl der mittelradioaktiven Atommüllfässer mehr als 10 mal höher sei, als offiziell deklariert. "Nicht 1293 sondern 16.072 solcher Fässer wurden in der Asse abgekippt", sagte der Grünen-Politiker. Dadurch vervielfache sich entsprechend die Gefahrenlage. Dem Leiter der Projektgruppe Detlev Eck sei es zu verdanken, dass hinsichtlich der Ermittlung des radioaktiven Inventars "auch heiße Eisen angepackt" wurden, die von vielen PUA-Zeugen geleugnet wurden.

Gleichwohl bleiben nach diesem Bericht "weiterhin blinde Flecken", sagte Wenzel. Der Arbeitsgruppe hätten längst nicht alle Unterlagen vorgelegen, da eine Reihe von Firmen der Atomindustrie ihre Akten bereits beseitigt haben.

Aufgrund verschiedener Anhaltspunkte geht der Grünen-Politiker davon aus, dass auch hochradioaktiver Müll eingelagert worden sei. Auch sei das Gesamtinventar offensichtlich größer als bisher angenommen. Hierzu sei jedoch von der Arbeitsgruppe keine neue Zahl genannt worden. Diese soll jetzt nachgefordert werden.

Unklarheit berge der von Eck genannte Unfall mit pulverförmigen Alphastrahlern. Wer diese Stäube damals eingeatmet habe, sei gesundheitlich hoch gefährdet. Erkenntnisse aus der Inventaruntersuchung müssten daher auch bei der Untersuchung der erhöhten Leukämiefälle im Umkreis der Asse berücksichtigt werden.

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