Pressemeldung Nr. 246 vom

GRÜNE: Experten von EURATOM müssen in PUA kommen:Plutonium-Menge in der Asse muss überprüft werden

Vollständige Aufklärung über die Menge und Beschaffenheit der in der Asse eingelagerten Kernbrennstoffe hat der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel gefordert.

Vollständige Aufklärung über die Menge und Beschaffenheit der in der Asse eingelagerten Kernbrennstoffe hat der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel gefordert. Deshalb müsse die Kernbrennstoff-Bilanz der Europäischen Kontrollbehörde Euratom zu Rate gezogen werden, sagte der Grünen-Politiker am Freitag (heute) in Hannover. Einen entsprechenden Antrag hat der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) jetzt auf Initiative der Opposition beschlossen. Die Kernbrennstoffe Plutonium und angereichertes Uran 235 und 233 seien nach europäischem Recht Eigentum von Euratom. Bei der Verbringung in die Asse hätten sie aus deren Kernbrennstoff-Bilanz ausgebucht werden müssen. Wenzel: "Das jetzt entstandene Zahlen-Wirrwarr muss aufgelöst werden."

Die Gefahrenabschätzung des Landes von 1993 spricht von ca. 24 kg Plutonium, die Datenbank ASSEKAT von 28,108 Kg Plutonium, ein Schreiben der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Betriebsgesellschaft mbh vom 25. Mai 1998 spricht von 9,579 kg Plutonium und die Entsorgungskommission sowie die Strahlenschutzkommission der Bundesregierung berichtet 2008 von 9,7 kg Plutonium, diese Zahl sei zum Stichtag 2003 allerdings rückwirkend auf 11,8 kg Plutonium korrigiert worden.

Die unterschiedlichen Angaben seinen insbesondere deshalb "verwunderlich", weil die Betreibergesellschaft der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe 1974 erklärt habe, dass "die Messgenauigkeit in Karlsruhe bei 2 mg Plutonium je 200 l Fass" liege, so Wenzel.

"Wir wollen die Kernbrennstoff-Bilanz der Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe sehen", sagte der Grünen-Politiker. "Die Frage lautet: Was ging rein, was ist noch da und was ist raus gegangen in Richtung Asse. Bei einem extrem giftigen Stoff wie Plutonium, der eine Halbwertzeit von 24.000 Jahren hat und sich auch zum Bau von Kernwaffen eignet, sind derart schwankende Mengenangaben nicht zu tolerieren."

Zurück zum Pressearchiv