Statement:Miriam Staudte: Verzicht auf Gorleben ist konsequenter Schritt für eine neue Endlagersuche – Sorgen in anderen Regionen jetzt ernst nehmen

Nach 43 Jahren ist der bekanntermaßen marode Salzstock in Gorleben geologisch ausgeschieden. Damit wurde endlich eine Fehlentscheidung aus den 70er Jahren revidiert. Die Geologen der Bundesgesellschaft für Endlagerung haben konsequenterweise einen neuen Weg ohne Gorleben eingeschlagen.

Für die Suche nach einem deutschen Atommüllendlager sind heute (28. September) die geologisch prinzipiell geeigneten Teilgebiete in ganz Deutschland bekannt gegeben worden. Der einst willkürlich festgelegte Standort Gorleben ist als geologisch ungünstig bewertet worden und kann damit nicht der bestmögliche Standort sein. 

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

Nach 43 Jahren ist der bekanntermaßen marode Salzstock in Gorleben geologisch ausgeschieden. Damit wurde endlich eine Fehlentscheidung aus den 70er Jahren revidiert. Die Geologen der Bundesgesellschaft für Endlagerung haben konsequenterweise einen neuen Weg ohne Gorleben eingeschlagen. Sie setzen damit das Signal an andere Regionen, dass künftig nach geowissenschaftlichen Kriterien entschieden wird und nicht willkürlich nach politischen Vorgaben.

Dies ist der Verdienst von vielen engagierten kritischen Menschen, die über Jahrzehnte beharrlich gegen Gorleben demonstriert haben. Sie haben dafür gesorgt, dass geologische Mängel des Salzstocks nicht unter den Tisch gefallen sind. Viele Menschen in Anti-Atom-Initiativen haben sich dieses Engagement zur Lebensaufgabe gemacht. Ihnen gilt unser Dank als Grüne. Denn sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass ein neues wissenschaftsbasiertes Vergleichsverfahren überhaupt erst initiiert wurde.

Mit Gorleben ist ein ungeeigneter Standort ausgeschieden. Es darf aber auch kein anderer ungeeigneter Standort Endlager für hoch radioaktiven Atommüll werden. Die große Auswahl von potentiellen Standortregionen, darunter auch viele in Niedersachsen zeigt, dass es zu einem sicheren atomaren Endlager noch ein weiter schwieriger Weg ist. Die Sorgen in den jetzt ausgewählten Teilgebieten müssen sehr ernst genommen werden. Gerade deshalb bleiben unsere Forderungen nach mehr Transparenz, Veröffentlichung aller Geodaten und einer echten Partizipation bestehen. In allen betroffenen Regionen gilt es, die Kommunen bei der Mitwirkung in diesem Suchprozess entsprechend zu unterstützen.

Zurück zum Pressearchiv