Statement:Miriam Staudte: Die wahren Verantwortlichen in der Fleischbranche dürfen nicht straffrei bleiben - Razzien in der Fleischindustrie

„Es richtig und überfällig, dass in der Fleischindustrie endlich durchgegriffen wird. Die Razzien machen das ganze Ausmaß der Ausbeutung von Beschäftigten deutlich.“

Zu den jüngsten Razzien wegen illegaler Beschäftigung in der Fleischindustrie, die am (heutigen) Mittwoch laut Medienberichten auch in mehreren niedersächsischen Städten stattfanden, erklärt Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

„Es richtig und überfällig, dass in der Fleischindustrie endlich durchgegriffen wird. Die Razzien machen das ganze Ausmaß der Ausbeutung von Beschäftigten deutlich. Die unhaltbaren und teils rechtswidrigen Zustände bei der Werkvertragsarbeit in der Fleischbranche sind jedoch schon lange bekannt. Wichtig ist jedoch nicht nur ein hartes Vorgehen gegen die Hintermänner und Drahtzieher. Auch diejenigen in den Chefetagen der Schlachthäuser, die von dem Ausbeutungssystem profitieren, müssen sich fragen lassen, auf wessen Kosten sie eigentlich so schamlos wirtschaften. Es kann nicht sein, dass die Verantwortlichen für diesen modernen Sklavenhandel straflos ausgehen und die ausgebeuteten Beschäftigten die einzigen Leidtragenden sind, weil sie jetzt ausgewiesen werden und für bereits geleistete Arbeit womöglich keinen Cent Lohn sehen. Wie schon bei den Schlachthof-Skandalen der vergangenen Jahre droht am Ende die faktische Straflosigkeit. Damit muss jetzt Schluss sein.“

Hintergrund

Am Mittwochmorgen (23.09.2020) fanden eine Vielzahl an Razzien in Zusammenhang mit dem Verdacht der illegalen Beschäftigung in der Fleischindustrie statt. Ein Schwerpunkt ist dabei Niedersachsen, mit Durchsuchungen u.a. in Twist, Garbsen und Papenburg. Von der Großrazzia betroffen sind bisher nicht die Schlachtbetriebe selbst, sondern zwei Firmen, die sich um Anwerbung und Vermittlung der Arbeitenden gekümmert haben.

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