Pressemeldung Nr. 174 vom

Explosion führte wohl zu Brand:Miriam Staudte: Brennelementefabrik Lingen schließen

Auf Antrag der Grünen traf sich der Umweltausschuss heute (Dienstag) zu einer Sondersitzung anlässlich des Brandes in der Brennelementefabrik in Lingen. Die Grünen im Landtag halten auch nach der Unterrichtung daran fest: Die Brennelementefabrik Lingen muss geschlossen werden.

Darum geht’s

Auf Antrag der Grünen traf sich der Umweltausschuss heute (Dienstag) zu einer Sondersitzung anlässlich des Brandes in der Brennelementefabrik in Lingen. Die Grünen im Landtag halten auch nach der Unterrichtung daran fest: Die Brennelementefabrik Lingen muss geschlossen werden.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin

„Auch nach der heutigen Unterrichtung sehen wir uns in unserer Forderung nach Schließung der Brennelementefabrik bestätigt. Mehrere der bisherigen Darstellungen des Brands haben sich als falsch erwiesen, auf Richtigstellungen wartet die Öffentlichkeit bis heute. Es ist inakzeptabel, wie die Betreiber mit dem Vorfall umgehen.“

„Nur eine stillgelegte Brennelementefabrik ist eine sichere Anlage. Umweltminister Olaf Lies ist hier nicht nur untätig, sondern legitimiert den Weiterbetrieb sogar noch mit der Argumentation, man müsse Kompetenzen erhalten, um in Europa Einfluss bei Fragen der Reaktorsicherheit ausüben zu können. Das widerspricht einem eindeutigen Beschluss des Bundesrats zum vollständigen Atomausstieg, den SPD und Grüne in Niedersachsen unterstützt haben.“

„Die Stilllegung der Atomfabrik in Lingen ist rechtlich möglich, zum Schutz vor Strahlenrisiken muss der Atomausstieg endlich auch auf die Brennelementeherstellung ausgeweitet werden. Der Brand zeigt, wie schnell es auch in den hochsensiblen Bereichen, in denen mit radioaktiven Stoffen gearbeitet wird, zu Zwischenfällen kommt.“

Zum Hintergrund

Antrag: Atomrisiken nicht weiter exportieren: Brennelementefabrik in Lingen stilllegen!

Trotz anderslautender Berichte handelte es sich weder um einen Brand  im nuklearen Bereich, noch um einen Kleinbrand mit Ausmaßen von 40 mal 40 cm. Vielmehr ist ein gesamter Raum zur Reduzierung von uranhaltigen Abfallstoffen ausgebrannt. Nach bisherigem Erkenntnisstand führte eine Explosion (Deflagration) von Gasen zu dem Brand. 

Die Brennelementefabrik verfügt über eine unbefristete Betriebserlaubnis und stellt mittlerweile überwiegend Brennelemente für den Export her.

Bundesrat und Umweltministerkonferenz haben sich in der vergangenen Legislaturperiode für die Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen und der Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) ausgesprochen. Die Beschlüsse wurde vom damaligen grünen Umweltminister Stefan Wenzel mitvorbereitet.

 

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