Pressemeldung Nr. 975 vom

Landesmittel für Studie über "Windkraft und Niederwild" verschwendet

Ernsthafte Zweifel am Wert einer von der Landesregierung mitfinanzierten Studie über den "möglichen Einfluss von Windkraftanlagen auf ausgewählte Niederwildarten" haben die Landtagsgrünen geäußert. Di...

Ernsthafte Zweifel am Wert einer von der Landesregierung mitfinanzierten Studie über den "möglichen Einfluss von Windkraftanlagen auf ausgewählte Niederwildarten" haben die Landtagsgrünen geäußert. Die Erkenntnisse ständen in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand und zu den Kosten, sagte die Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms am Dienstag (heute) in Hannover.
Die vom Institut für Wildtierforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführte Untersuchung kam im Frühjahr 2001 nach dreijähriger Arbeit zu dem Ergebnis, dass von Windkraftanlagen keine negativen Auswirkungen auf die Tiere ausgehen. Als "Zielarten" waren Rehwild, Feldhase, Rotfuchs, Rebhuhn und Rabenkrähen Untersuchungsgegenstand. Auftraggeber war die Landesjägerschaft. Mittel dafür wurden vom hiesigen Landwirtschaftsministerium als "Jagdforschung" zur Verfügung gestellt. Es ist von einem Landesanteil von rund 250.000 DM die Rede.
In einer parlamentarischen Initiative haben die Grünen Ende August nachgefragt, welche Erkenntnisse und Konsequenzen die Landesregierung aus dieser Studie zu ziehen gedenkt und welchen jagdlichen Zwecken sie eventuell dienen soll. Und es wird nach der genauen Summe der Landesmittel gefragt. Die Antwort der Landesregierung indes steht immer noch aus. Umfangreiche Erhebungen und eine Ressortabfrage seien anzustellen, teilte das Landwirtschaftsministerium in einem Zwischenbescheid mit.
Harms sieht in den Forschungen, bei denen unter anderem mit "einem terracottafarbenen Knetei, welches mittels einer dünnen, transparenten Angelschnur an einem im Boden versenkten Hering befestigt" ist (Zitat Abschlussbericht) gearbeitet wurde, ein "großes Windei".
"Das Geld ist verschwendet. Dass sich Fuchs und Hase auch unterm Windrad gute Nacht sagen, ist dafür eine zu dünne Erkenntnislage", kritisierte die Grünen-Politikerin. Und sie kann sich gut vorstellen, dass der Landesrechnungshof die Studie unter die Lupe nehmen wird.
zm

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