Pressemeldung Nr. 389 vom

"Krisenmanagement wie bei der Mafia" - Grüne: "Glogowski hat mögliche Nötigung ignoriert"

Nach der Aussage des Junior-Chefs der Stadthallengastronomie Braunschweig vor dem Glogowski-Untersuchungsausschuss hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne schwere Vorwürfe gegen die Geschäftsfüh...

Nach der Aussage des Junior-Chefs der Stadthallengastronomie Braunschweig vor dem Glogowski-Untersuchungsausschuss hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne schwere Vorwürfe gegen die Geschäftsführung der Stadtwerke Braunschweig erhoben. "War schon der Kostenumfang der sogenannten Edelsause ein Skandal, so sind die jetzt bekanntgewordenen Machenschaften nur noch als kriminell zu bezeichnen", erklärte der Grünen-Abgeord-nete Michel Golibrzuch am Dienstag in Hannover.
Anders als von der Geschäftsführung bisher dargestellt, habe es keine fehlerhafte Rechnung der Frohreich-Gastronomiebetriebe gegeben. Alle Verhandlungen seien auf Basis eines festen Menüpreises geführt worden, der eine Rechnungssumme von rund 57.000 DM ausgelöst habe. Erst nachdem sich hieran öffentliche Kritik festmachte, sei die Familie Frohreich unter Druck gesetzt und um nachträglich erstellte Angebote und Rechnungen angegangen worden. Golibrzuch: "Das war ein Krisenmanagement wie bei der Mafia."
Tief verstrickt in dieses Vorgehen sieht der Grünen-Abgeordnete auch den Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Gerhard Glogowski. Obwohl bereits im November öffentlich die Frage gestellt worden sei, ob die Gastronomen unter Druck gesetzt wurden, habe Glogowski dies ignoriert. Stattdessen habe der damalige Ministerpräsident seiner Freude Ausdruck verliehen, dass die Rechnung um 20.000 Mark gekürzt werden konnte. Golibrzuch: "Wer als Aufsichtsratsvorsitzender in diesem Zusammenhang dem Vorwurf einer Nötigung nicht nachgeht, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, aus persönlichen Motiven an einer Aufklärung nicht interessiert gewesen zu sein."

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