Pressemeldung Nr. 452 vom

Krebshäufung im Landkreis Cloppenburg: Umweltministerium betreibt „nachlässige Ursachenforschung“

Im Zusammenhang mit der Häufung von Krebsfällen im Umfeld der Deponie Stapelfeld im Landkreis Cloppenburg haben die Landtagsgrünen dem Umweltministerium eine „nachlässige Ursachenforschung“ attestiert.

Im Zusammenhang mit der Häufung von Krebsfällen im Umfeld der Deponie Stapelfeld im Landkreis Cloppenburg haben die Landtagsgrünen dem Umweltministerium eine "nachlässige Ursachenforschung" attestiert. Der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel kritisierte, dass das Ministerium auf eine Anfrage im Wesentlichen auf die Einhaltung der Grenzwerte im Umfeld der Hausmülldeponie verwiesen und festgestellt habe, dass eine aktuelle Gefährdung der Menschen und der Umwelt durch Schadstoffe nicht zu befürchten ist. "Diese Erkenntnis hilft den Betroffenen nicht weiter", sagte der Grünen-Politiker heute (Montag) in Hannover. "Die Grenzwerte für Schadstoffbelastungen wie sie durch Immissionsschutz-, Wasser- und Bodenrecht festgelegt sind, sind nicht unbedingt geeignet, um langfristige Schädigungen durch geringe Schadstoffmengen zu verhindern." Das Problem seien nicht kurzfristig auftretende hohe Schadstoffmengen, sondern die dauerhafte, schleichende Belastung von Luft, Wasser und Böden, die lang- und mittelfristig zu Erkrankungen wie Krebs führen könne.

Angesichts der erhöhten Zahl von Krebserkrankungen in der Region müsse auch "daran gearbeitet werden, eine mögliche Quelle der Belastung schnellstmöglich zu verschließen", sagte Wenzel. Die Landesregierung müsse Auskunft darüber geben, welche technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um die Deponie soweit wie möglich "einzukapseln".

Der Grünen-Politiker forderte das Umweltministerium auf, alle Messdaten offenzulegen und diese durch unabhängige Wissenschaftler interpretieren zu lassen, sowie eine Einbeziehung der seit langem mit dem Problem befassten Bürgerinnen und Bürger.

(korrigierte Fassung vom 14.12.2010)

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