Statement:Julia Willie Hamburg zur pandemiefesten Schule (TOP 46 - Antrag FDP)

„Das Virus ist nicht vorbei. Deshalb ist es entscheidend, Kindertagesstätten und Schulen pandemiefest aufzustellen, um Schließungen unserer Bildungseinrichtungen so lang wie möglich zu vermeiden.“

Landtagssitzung am 02.07.2020

Julia Willie Hamburg, MdL

Statement TOP 46: „Schule pandemiefest machen“ (Antrag FDP)

„Das Virus ist nicht vorbei. Deshalb ist es entscheidend, Kindertagesstätten und Schulen pandemiefest aufzustellen, um Schließungen unserer Bildungseinrichtungen so lang wie möglich zu vermeiden. Aber bei der Landesregierung regiert das Prinzip Hoffnung. Dabei brauchen Schulen und Eltern dringend Planungssicherheit. Es ist es jetzt entscheidend, Kriterien für unterschiedliche Phasen aufzuzeigen und Schulen und Kitas so zu organisieren, dass sie auch bei steigenden Infektionszahlen weiter geöffnet bleiben können. Insbesondere für Kinder, die besondere Unterstützung brauchen, müssen Konzepte entwickelt werden, weil sie derzeit die Bildungsverlierer*innen sind. Das Konzept zu den Lernräumen ist hier ein Anfang – reicht aber ebenso wie Sommerschulen nicht aus. Gleichzeitig muss der Minister beantworten, was mit Kindern passiert, die zur Risikogruppe gehören, wenn er den Regelbetrieb wieder in Kraft setzt. Diese werden ausgeschlossen. Auch Konzepte zur Inklusion in Corona-Zeiten fehlen komplett – das führt faktisch vor Ort  zu Exklusion, die wir dringend vermeiden müssen! Der Minister muss deshalb seinen Fokus auf die Kinder legen, die durch Corona zu den Bildungsverlierern werden.

Die verschlafene Digitalisierung rächt sich jetzt. Digitale Endgeräte müssen dringend endlich als Lernmittel anerkannt werden, um Schülerinnen und Schüler mit diesen schnellstmöglich ausstatten zu können. Das vom Minister gewählte Verfahren dauert viel zu lange. Auch braucht es einen Motor für die Digitalisierung an Schulen. Es ist ein riesiger Fehler, das Niedersachsen nicht eine Digitalprofessur für Didaktik und Pädagogik geschaffen hat. Auch im Nachtragshaushalt spielt das Kultusministerium eine untergeordnete Rolle. Statt Rotstift beim Personal an den Schulen anzusetzen, sollte die große Koalition gerade hier einen Schwerpunkt setzen und alle Kräfte bündeln. Was wir hier heute verschlafen, gleichen wir in den kommenden Jahren nur schwerlich wieder aus.“

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