Statement:Julia Willie Hamburg: Ein Modellprojekt schafft landesweit keine starken Sek I-Schulen

Statt eines Modellprojektes sollten landesweit grundlegende Verbesserungen eingeleitet werden. Hierzu zählt ein Sozialindex bei der Verteilung der Ressourcen ebenso wie die bessere Besoldung der Grund-, Haupt-, Real- und Oberschullehrkräfte.

Zu dem am Mittwoch (15.1.) von Kultusminister Tonne vorgestellten Sonderprogramm „Starke Sek I-Schulen“ erklärt Julia Willie Hamburg, bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag:

Das Programm Starke Sek I-Schulen ist wieder einmal lediglich ein Modellprojekt, das die Landesregierung vorschiebt, um die strukturellen Probleme im Land in Wirklichkeit nicht zu lösen. Es ist gut, dass die Sek I-Schulen endlich stärker in den Blick genommen werden. Doch es ist fraglich, ob das Programm in den ausgewählten Regionen überhaupt einen Effekt erzielen wird. Sollte dies punktuell doch gelingen, wird das zu Lasten der anderen Regionen gehen, da der Mangel an Lehrkräften nicht beseitigt, sondern ungleich verteilt wird.

Gleichzeitig bringt dieses Sonderprogramm keine neuen Maßnahmen auf den Weg. Im Kultusausschuss hatte das Ministerium bereits eingeräumt, lediglich bereits vorhandene Maßnahmen in den Regionen verstärkt anzuwenden. Für mehr fehlen die rechtlichen Grundlagen. Hier wird also lediglich weiße Salbe geschmiert – mehr nicht.

Statt eines Modellprojektes sollten landesweit grundlegende Verbesserungen eingeleitet werden. Hierzu zählt ein Sozialindex bei der Verteilung der Ressourcen ebenso wie die bessere Besoldung der Grund-, Haupt-, Real- und Oberschullehrkräfte. Mehr Entlastungsmaßnahmen könnten zudem dazu führen, dass Lehrkräfte länger im Dienst bleiben und sich wieder mehr Menschen für den Lehrerberuf entscheiden.

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